Er hat ein gut Gemüth, aber sein
wildes feuer bedarff gar
genauer Auffsicht. Ist offt sehr
gerühret, und hat mit Ernst an-
gefangen, Gott zu suchen, ist aber
unbeständig gewesen, sonderl.
wenn er was neues in den Kopf
gekriecht, da er denn gleich alzu
sehr drauff gefallen. In studiis
hat er gute profectus. Gott hei-
lige alles. So es für gut befunden
wird ihn eher hier wegzunehmen,
ist hier gar kein auffenthalt. So
viel vor dieses mahl in Eyl.
Gott laße alle heil. arbeit
wohl und reichl. gesegnet
seyn. Ich verharre
wildes feuer bedarff gar
genauer Auffsicht. Ist offt sehr
gerühret, und hat mit Ernst an-
gefangen, Gott zu suchen, ist aber
unbeständig gewesen, sonderl.
wenn er was neues in den Kopf
gekriecht, da er denn gleich alzu
sehr drauff gefallen. In studiis
hat er gute profectus. Gott hei-
lige alles. So es für gut befunden
wird ihn eher hier wegzunehmen,
ist hier gar kein auffenthalt. So
viel vor dieses mahl in Eyl.
Gott laße alle heil. arbeit
wohl und reichl. gesegnet
seyn. Ich verharre
M[eines] th[euresten] V[aters] Gebethschuld[igster]
A. H. Francke.
Halle d. 26. Maj.
99.
Abgedruckt in: Spener, Philipp Jakob: Briefwechsel mit August Hermann Francke (1689-1704). Hg. v. Johannes Wallmann u. Udo Sträter in Zusammenarbeit mit Veronika Albrecht Birkner. Tübingen 2006, S. 598.