haben wir uns genug befugt gehalten, weil S[eine] Churfürstl.
Durchl. in einem Rescript so denen drey Confessionen
der Reformirten Kirchen beygefüget ausdrücklich erlauben
daß die Prediger NB. ohne fernerer Anfrage denselben
auslassen mögen. Mein treuer Collega hat viel Anstoß
in seinem Gemüth darüber gehabt, daher ich ihm bey seiner
großen Amts=Treue diese Erleichterung des gemüths gern
gegönnet. Wir haben unsern Todten //im Febr. 1699// in der Stille beyge-
setzet, hoffen nicht, daß noch eine procession darüber
gehalten werden soll. Zu unserm Waisenh[aus]
kauffen wir ietzo des Herrn Cammer Meister Wagners Freyguth,
darauff wir schon 6000 thaler gebothen. I[hre] Hohh[eiten] von Sachsen und
Pfaltz geben alles Geld dazu zur fundation auff einige Kind. Herr Wigers
schreibet aus London, daß sie schon 40 arme Kinder auff anderer
unkosten zu informiren haben, und werden noch mehrere auch reiche kriegen.
Ich verharre M[eines] theur[esten] Vaters Gebethsch[uldigster] A. H. Francke.
Durchl. in einem Rescript so denen drey Confessionen
der Reformirten Kirchen beygefüget ausdrücklich erlauben
daß die Prediger NB. ohne fernerer Anfrage denselben
auslassen mögen. Mein treuer Collega hat viel Anstoß
in seinem Gemüth darüber gehabt, daher ich ihm bey seiner
großen Amts=Treue diese Erleichterung des gemüths gern
gegönnet. Wir haben unsern Todten //im Febr. 1699// in der Stille beyge-
setzet, hoffen nicht, daß noch eine procession darüber
gehalten werden soll. Zu unserm Waisenh[aus]
kauffen wir ietzo des Herrn Cammer Meister Wagners Freyguth,
darauff wir schon 6000 thaler gebothen. I[hre] Hohh[eiten] von Sachsen und
Pfaltz geben alles Geld dazu zur fundation auff einige Kind. Herr Wigers
schreibet aus London, daß sie schon 40 arme Kinder auff anderer
unkosten zu informiren haben, und werden noch mehrere auch reiche kriegen.
Ich verharre M[eines] theur[esten] Vaters Gebethsch[uldigster] A. H. Francke.
Abgedruckt in: Spener, Philipp Jakob: Briefwechsel mit August Hermann Francke (1689-1704). Hg. v. Johannes Wallmann u. Udo Sträter in Zusammenarbeit mit Veronika Albrecht Birkner. Tübingen 2006, S. 616-618.