da noch zu Weyda blieben, haben mich S. Durchl. beständig bey
der Taffel behalten, da auch gedachter Pater Schmeltzer //immer// zu-
gegen gewesen, sich aber in kein disput weiter eingelaßen.
Hingegen habe ich mit Sr Durchl. auf Dero Begehren
in Dero Zimmer täglich viele Stunden nacheinander
gesprochen, da mir denn Dieselben Dero Ursachen,
so Sie bewogen zur Catholischen religion zu treten,
und die noch habende vermeynte Gründe gegen die
Evangelische Lehre, eröffnet; und ich habe Ihnen
auf alles und iedes die //gehörige// Antwort ertheilet,
mich auch zuletzt declariret, wenn //Sie// noch mehrere
scrupel übrig haben möchten, und Sie geruhen
würden, mir dieselben zu sagen, so versicherte
getrost, daß auf alles und iedes, zu Dero völligen
überzeugung satisfaction geben wollte. Hierauf
habe mich den 17ten Augusti von Sr Durchl.untthgst
beurlaubet, und da S. Durchl. gar deutlich eine
propension zur Widerkehr zur Evangelischen reli-
gion von sich vernehmen laßen, habe bisher in
Briefen das//jenige// fortgesetzet, was mündlich ange-
fangen; bin auch biß dato noch //von Sr Durchl.// in einiger //guten// Hoff-
nung gelaßen worden, da S. Durchl. //wie denn Dieselben// noch jüngst
//neml. vom 3ten Octob. selbst// berichtet, daß Sie noch im untersuchen und
überlegen stehen //stünden//, u. ist wenigstens so viel erhalten,
daß //nunmehro// nicht vorgeworffen werden kan, man habe
Evangelischer Seiten S. Durchl. gantz deseriret, oder es
wären solche Gründe //von den Gegnern// dargeleget, die man hätte müßen
unbeantwortet laßen. Gott, der ein Gott der Wahr-
heit ist, bringe alle irrende auf den rechten Weg.