welchem Gewißen kann er darnach auftreten
und sagen, er sey seynes Gottlichen Berufs
gewiß versichert? oder wie will er sich retten
zur Zeit der äußer- und innerlichen Anfechtung ?
Ich habe noch neulich einen, der anhalten wollen
gefraget, ob er gewiß wiße, daß sein Anhalten
Gott gefalle? und befunden, daß ers nicht ge-
wust. Wer es mehr probiren will, wird es
ordinaire also finden. (3) Sinceritatem scopi,
daß einer, der um einen dienst anhalten
will, solches nicht thun um seines Bauchs,
oder um seiner Ehre willen, oder sonst aus
dieser oder jener irdischen Neben-Absicht.
Denn wie wollen wir sonst wider die Bauch-
Pfaffen reden, wenn wir an ihnen billigen,
daß sie umb leiblicher Versorgung willen
ein Kirchen-Ampt begehren. Sie brauchen
zwar, damit sie bleiben, eine distinction
inter scopum primarium et secundarium, aber
man muß dem Teuffel so leicht nicht glau-
ben, denn er leuget, es ist sein scopus prima-
rius; daher nennet man einen guten Dienst,
der viel einträgt, und darbey man wenig
Arbeit hat, und einen schlechten Dienst, da
und sagen, er sey seynes Gottlichen Berufs
gewiß versichert? oder wie will er sich retten
zur Zeit der äußer- und innerlichen Anfechtung ?
Ich habe noch neulich einen, der anhalten wollen
gefraget, ob er gewiß wiße, daß sein Anhalten
Gott gefalle? und befunden, daß ers nicht ge-
wust. Wer es mehr probiren will, wird es
ordinaire also finden. (3) Sinceritatem scopi,
daß einer, der um einen dienst anhalten
will, solches nicht thun um seines Bauchs,
oder um seiner Ehre willen, oder sonst aus
dieser oder jener irdischen Neben-Absicht.
Denn wie wollen wir sonst wider die Bauch-
Pfaffen reden, wenn wir an ihnen billigen,
daß sie umb leiblicher Versorgung willen
ein Kirchen-Ampt begehren. Sie brauchen
zwar, damit sie bleiben, eine distinction
inter scopum primarium et secundarium, aber
man muß dem Teuffel so leicht nicht glau-
ben, denn er leuget, es ist sein scopus prima-
rius; daher nennet man einen guten Dienst,
der viel einträgt, und darbey man wenig
Arbeit hat, und einen schlechten Dienst, da
wenig