Gewißen würde auch darinnen bestrafft werden, wennich auch
den Heil. Beruff Gottes täglich so viel Seelen durch mündlichen
Unterricht nach seiner Gnade zuerbauen, temerè verlaßen, u.
mich in einem vielleicht unendlichen Streit mit den irdisch ge-
sinneten und fleischlich Gelehrten einlaßen wolte. Hat Herr
Doct: Spener dem mit seiner großen Circumspection nicht
entgehen können, wie solt ich entgehen? Und wo sind die Seelen,
die durch solche Streit-Händel in der Kirchen bekehret, und zu
ihrer Seeligkeit erbauet sind? Hat man so viel Wesens ge-
macht, da ich still geschwiegen und Friede gehalten, wie wer-
den sie nicht Krieg anfangen, wenn ich reden werde? Es kann die
Zeit leicht kommen, da die causa schismatis gefraget wird, und
wie will man solche //laßen// evitiren, als daß man nur in terminis
passivis bleibet. Gleichwohl binn ich nicht gantz in Abrede,
der einst etwas zu ediren, aber ich werde mich damit nicht
praecipitiren, sondern es wird müßen aus dem Glauben kom-
men, daß ich gewiß weiß und erkenne, daß es meinem lieben
Gott wohlgefalle. Wenn ich deßen in meinem Gewißen
überzeugt wäre, so wolte ichs diesen Augenblick thun. Wie kann
ich weiter? daß aber derselbe sich resolviret eine Schrifft
dießfals zu ediren, sey ferner von mir, an und für sich selbst zu-
tadeln. Doch weiß ich nicht, ob die neu edirten Acta pietistica
nicht eine änderung solcher Resolution geben werden. Stehe sonst
in der Meinung, man könne es noch eine Weile ansehen, wie Gott
sein Werck selber führe und fordere. dem Calumniiren wird
sicherlich damit kein Ende gemacht werden, denn der Teuffel ist
den Heil. Beruff Gottes täglich so viel Seelen durch mündlichen
Unterricht nach seiner Gnade zuerbauen, temerè verlaßen, u.
mich in einem vielleicht unendlichen Streit mit den irdisch ge-
sinneten und fleischlich Gelehrten einlaßen wolte. Hat Herr
Doct: Spener dem mit seiner großen Circumspection nicht
entgehen können, wie solt ich entgehen? Und wo sind die Seelen,
die durch solche Streit-Händel in der Kirchen bekehret, und zu
ihrer Seeligkeit erbauet sind? Hat man so viel Wesens ge-
macht, da ich still geschwiegen und Friede gehalten, wie wer-
den sie nicht Krieg anfangen, wenn ich reden werde? Es kann die
Zeit leicht kommen, da die causa schismatis gefraget wird, und
wie will man solche //laßen// evitiren, als daß man nur in terminis
passivis bleibet. Gleichwohl binn ich nicht gantz in Abrede,
der einst etwas zu ediren, aber ich werde mich damit nicht
praecipitiren, sondern es wird müßen aus dem Glauben kom-
men, daß ich gewiß weiß und erkenne, daß es meinem lieben
Gott wohlgefalle. Wenn ich deßen in meinem Gewißen
überzeugt wäre, so wolte ichs diesen Augenblick thun. Wie kann
ich weiter? daß aber derselbe sich resolviret eine Schrifft
dießfals zu ediren, sey ferner von mir, an und für sich selbst zu-
tadeln. Doch weiß ich nicht, ob die neu edirten Acta pietistica
nicht eine änderung solcher Resolution geben werden. Stehe sonst
in der Meinung, man könne es noch eine Weile ansehen, wie Gott
sein Werck selber führe und fordere. dem Calumniiren wird
sicherlich damit kein Ende gemacht werden, denn der Teuffel ist