Zweck lebenslang nicht dienen würden, nach und nach verkaufft,
und da ich noch einen ziemlichen Kasten voll in Leipzig stehen laßen,
habe ich, nach dem ich von Hamburg zum andern mahl nach Leip-
zig gekommen, und befunden, daß ich die wenigsten von solchem
Rest mir Zu Nutzen Zu machen wüste, auch solche in eine Auction gege-
ben biß auf einen geringen Rest, den ich behalten, und zum Theil noch
habe. Das Geld dafür ist auch zur Nothdurfft angewendet. daß ich
ja wohl thöricht würde gewesen seyn, unnöthige Bücher als ein
Heiligthum zu verwahren, und in deßen Mangel zu leiden, und ande-
re Mangel leiden zu laßen. Weil aber zu derselben Zeit meine
Collegia in Leipzig ohnedem so viel aufsehens erwecket hatten, und
man auf all mein Thun sahe, etwas zu tadeln, so war auch dieses
von vielen ungleich aufgenommen worden, insonderheit weil ein
und ander Buch von rebus Theol: welches ich mir nicht nöthig
zu seyn erachtet hatte, mit drunter war; daß nun darvon odiös
geredet wird, achte ich gar nicht; denn ich habe daraus ein gut Exem-
pel der Welt gegeben, das man aus unnützen Büchern und Bib-
liothecen keinen Götzen machen soll, nach dem gemeinen Laster der
Gelehrten. Ich bezeuge auch von Hertzen, daß ich lebenslang keine
Bibliothecam zu legen werde; beziehe mich diesfalls auf Lutheri
Praefation über seine tomos. Wer den Heil. Geist erst in Hertzen
hat, und durch denselben den großen Schatz und Reichthumb des
göttlichen Worts erkennet, der kan unmöglich die Bücher so hoch
halten, als einer, der os //nichts// hat, als was er im Gehirn verwahret. Das
verstehet die Welt nicht, weil sie von der Würkung des H. Geistes