Betrieger sind, die die Schale kaum recht berühren, ich geschweige,
einem den Kern darreichen. Wer nun selber den rechten Schlüßel
der Schrifft, ich meine den Heil. Geist nicht hat, der fähret blind
zu, suchet und wühlet in Commentariis, und meinet, er wolle den
rechten Verstand finden, aber der natürl: Mensch vernimmt nicht,
was des Geistes Gottes ist, und wenn er 1000 Commentarios
lese. Ja etliche der Albern gelehrten stecken so tieff in dem Schlamm,
daß sie wohl meinen, einer sey nicht sicher in Biebel lesen, so
man nicht commentarios mit zu Hülffe nehme, und hätten wir
nicht die thesin zu fest, sie würden längst wieder auch den Laicis
die Biebel verbothen haben, sie können auch durch ihre natürl:
Augen nichts beßers erkennen, weil sie von der Würkung des Heil.
Geistes viel reden, aber wenig erfahren. Wenn ich so rede, so sa-
gen sie, ich verwerffe alle Commentarios; Aber ich werde
mit der Welt nicht eins, es sey denn, daß sie sich bekehre; denn
darnach wird sie meines Sinnes werden; aber ich werde der welt
zugefallen nie heucheln, und ihre Schmierereyen Hoch erheben, welche
mich weidlich hinter das Licht geführet, und mir manche Zeit abge-
stohlen haben. In Summa; ich habe wahr zu seyn erkandt, was
J. Syrach schreibet C. 34, 8-15. Und nachdem ich solches er-
kand, so ist meine einige Weißheit, daß ich den Herrn erkenne; kann
ich aber jemanden auch mit dem studiis dienen, so ist mir kein Studi-
um und kein Buch zu gering, und zu verächtlich, wo ich nur einen
Gebrauch sehe: wird auch kein studiosus sagen können, daß ich ihn
absolute vom Studiren abhalte, sondern daß ich ihn zum rechten Ge-
einem den Kern darreichen. Wer nun selber den rechten Schlüßel
der Schrifft, ich meine den Heil. Geist nicht hat, der fähret blind
zu, suchet und wühlet in Commentariis, und meinet, er wolle den
rechten Verstand finden, aber der natürl: Mensch vernimmt nicht,
was des Geistes Gottes ist, und wenn er 1000 Commentarios
lese. Ja etliche der Albern gelehrten stecken so tieff in dem Schlamm,
daß sie wohl meinen, einer sey nicht sicher in Biebel lesen, so
man nicht commentarios mit zu Hülffe nehme, und hätten wir
nicht die thesin zu fest, sie würden längst wieder auch den Laicis
die Biebel verbothen haben, sie können auch durch ihre natürl:
Augen nichts beßers erkennen, weil sie von der Würkung des Heil.
Geistes viel reden, aber wenig erfahren. Wenn ich so rede, so sa-
gen sie, ich verwerffe alle Commentarios; Aber ich werde
mit der Welt nicht eins, es sey denn, daß sie sich bekehre; denn
darnach wird sie meines Sinnes werden; aber ich werde der welt
zugefallen nie heucheln, und ihre Schmierereyen Hoch erheben, welche
mich weidlich hinter das Licht geführet, und mir manche Zeit abge-
stohlen haben. In Summa; ich habe wahr zu seyn erkandt, was
J. Syrach schreibet C. 34, 8-15. Und nachdem ich solches er-
kand, so ist meine einige Weißheit, daß ich den Herrn erkenne; kann
ich aber jemanden auch mit dem studiis dienen, so ist mir kein Studi-
um und kein Buch zu gering, und zu verächtlich, wo ich nur einen
Gebrauch sehe: wird auch kein studiosus sagen können, daß ich ihn
absolute vom Studiren abhalte, sondern daß ich ihn zum rechten Ge-