P.P.
Ewre Hochfürstl. Durchl. haben unsere Freyheit so gar
gnädig auffgenommen, u. mit solchen höchst gütigen expres-
sionen contestiret, daß ich u. die meinigen es mit
danckbaresten Hertzen billig zu erkennen, u. uns darüber
besonders zu erfreuen haben. In unserem Gebeth, so vor und
nach der Taufhandlung in meinem Hause heute geschehen
wird, wollen wir unvergeßen seyn, auch Deroselben vor
dem HERRN nach der Gnade, so GOtt diese dazu verleyhet, mit
Innigkeit zu gedencken, auch hierin künfftig mit göttl. Hilffe fortfahren.
An den Hof–Capellan habe ich, so bald erfahren, daß
er wieder personalien //auf ungebührliche weise// in der Predigt gebrauchet,
wieder geschrieben, u. deßen zwar nicht gedacht, aber Ihn
doch auf den rechten Weg, um des künftigen willen, gewiesen,
auch den Herrn Abt Breithaupt gebeten, durch seinen brief
dem meinigen einen nachdruck zu geben. Vielleicht wird
davon eine Frucht in den folgenden //Predigten// zu spüren seyn; Wir wollen
darin der Langmuth unsers himmlischen Vaters nachgehen, u. in-
deßen den Mann in Liebe zu beßern suchen.
Meine Frau, //Schwieger–Sohn u. Tochter// empfieleten sich besonders Ewr Hochf. Durchl.
fernern Gnade, u. ich beharre mit untthgstem respect
Ewr Hochf. Durchl.
Halle den 21ten Dec. 1725.
unterthänigster fürbitter
A. H. Francke.
 

[Transkription: Elsa Arndt]