uns das werck des Herrn im Frieden werde treiben laßen. Was
sonst der Herr wunderliches unter uns thue, ist aus beyliegende[m]
zu ersehen. Das ist nur ein Exempel. Denn sonst dergleichen
viel mehr passiret ist. Es mag solches dem Teuffel oder
der bloßen Natur zuschreiben wer da wil, ich halte daß Gott
auff solche weise anfange seine wunder kund zu thun, und
noch immer herrlicher herfürbrechen werde. Vielleicht wird
man noch endlich die catalepsin für eine contagion halten.
Die Anna Maria hält man noch auff hiesigem rathhause
un~d~ter der cur der medicorum, hactenus, wie sie, die Anna
Maria, saget, sine successu. Was diejenigen, so Herrn Wolthers
zugethan von der erwehnten praefation halten, hab ich noch nich[t]
vernommen, wil sonst gerne, so etwas vernehme, davon
Nachricht geben. Die Beylage, weil ichs selbst nur also auff[s]
papir geworffen, so viel ich mich eigentlich erinnern können,
und keine abschrifft davon behalten, bitte ich ohnschwer bey Ge-
legenheit zu remittiren. In Gotha hat man einen Kürsne[r]
eingezogen von wegen des Paßquills, so auff den superinten-
denten gemachet, und einem prediger ins hauß geworffen
worden, und meynet man es werde ihm wohl durch Urthel
die tortur zuerkant werden. Der suspendirte prediger
soll seine immobilia zu verkaufen loßschlagen. Ich erlaße
hiemit meinen theuresten Vater der hand des Herrn, verhar-
rend
sonst der Herr wunderliches unter uns thue, ist aus beyliegende[m]
zu ersehen. Das ist nur ein Exempel. Denn sonst dergleichen
viel mehr passiret ist. Es mag solches dem Teuffel oder
der bloßen Natur zuschreiben wer da wil, ich halte daß Gott
auff solche weise anfange seine wunder kund zu thun, und
noch immer herrlicher herfürbrechen werde. Vielleicht wird
man noch endlich die catalepsin für eine contagion halten.
Die Anna Maria hält man noch auff hiesigem rathhause
un~d~ter der cur der medicorum, hactenus, wie sie, die Anna
Maria, saget, sine successu. Was diejenigen, so Herrn Wolthers
zugethan von der erwehnten praefation halten, hab ich noch nich[t]
vernommen, wil sonst gerne, so etwas vernehme, davon
Nachricht geben. Die Beylage, weil ichs selbst nur also auff[s]
papir geworffen, so viel ich mich eigentlich erinnern können,
und keine abschrifft davon behalten, bitte ich ohnschwer bey Ge-
legenheit zu remittiren. In Gotha hat man einen Kürsne[r]
eingezogen von wegen des Paßquills, so auff den superinten-
denten gemachet, und einem prediger ins hauß geworffen
worden, und meynet man es werde ihm wohl durch Urthel
die tortur zuerkant werden. Der suspendirte prediger
soll seine immobilia zu verkaufen loßschlagen. Ich erlaße
hiemit meinen theuresten Vater der hand des Herrn, verhar-
rend
DessenGehorsamer SohnM. Augustus Hermann Francke.
Glauche d. 10.
Dec. 1692.
Dec. 1692.
Abgedruckt in: Spener, Philipp Jakob: Briefwechsel mit August Hermann Francke (1689-1704). Hg. v. Johannes Wallmann u. Udo Sträter in Zusammenarbeit mit Veronika Albrecht Birkner. Tübingen 2006, S. 233-236.