keit hätte zu thun. Gott mache dessen hertz gewiß.
Was nach dem Gewissen, oder auch nur, da wirs
nicht besser zu machen wissen, geschiehet, hält uns
der Herr ja alles zu gut. Der auch so treu ist,
daß er es der Sache nicht schaden lässet, wenn
wir es auch gleich nicht in allem nach seinem
vollkommensten Willen träffen. Es mache sich doch
mein theurester Vater keinen kummer aus der
Sache, welches uns und vielen andern bey der Sache
am aller kümmerlichsten ist. Wer weiß was Gott
mit dem lieben Schaden machen wil, oder was
er sonst im Sinne hat. Des bin ich gewiß, daß
sein Werck nicht den Krebsgang gehen wird. Es heist
offt: Was ich ietzt thue, das weist du //ietzt// nicht,
du wirsts aber hernach erfahren. Der Gott
Jacob ist mit uns, Er ist unser Schuz. Sela.
Von Herrn Kalckbörnern kommt eine kleine
Nachricht hiebey. Der Sohn ist noch wohl.
Verharre nebst hertzlicher Begrüssung dero gantzen
Hauses M[eines] theuresten Vaters
Gehorsam und
Gebetschuldigster
A. H. Francke. mpp.
Gl. an Halle d.
30. Mart. 1697.
 

Abgedruckt in: Spener, Philipp Jakob: Briefwechsel mit August Hermann Francke (1689-1704). Hg. v. Johannes Wallmann u. Udo Sträter in Zusammenarbeit mit Veronika Albrecht Birkner. Tübingen 2006, S. 505-507.