rechten Verwaltung meiner Profession nöthig genug gebrauchet, nicht an-
schaffen können, welches gewiß keine geringe Hinderniß giebet, ex omni
parte seinem amt ein genügen zu thun. So nun dieses etwa ein Mittel
seyn möchte, mir et successoribus besser zu prospiciren, würde ichs wohl
mit danck von Gott und den Obern annehmen, und weil ich weder für mich
noch für meine Kinder was beyzulegen gewohnet bin, es lauterlich zur Ehre
Gottes und meines Nechsten Nutzen anwenden. Ich weiß nichts zur Sache zu
thun, und wil es auch gern der Regirung Gottes anheim geben, ob mein theurester
Vat[er] in der Sache etwas für mich oder vielmehr für unsere Universitaet zu thun für gut
befinde. Denn mich hat Gott noch nie versäumet, nachdem ich gelernet mit Nahrung
u. Kleidern vergnügt zu seyn, ob mich wol die Welt so viel die äußerliche Versorgung
betrifft, fast immer übersehen hat, dafür ich Gott auch hertzlich lobe. Was den
Herrn Hoffmann betrifft halte ich des Herrn Lüders Vorschläge nicht practicable, oder
so sie es sind, weiß ich doch nichts beyzutragen, wie hertzl. ichs auch wünschete. Er hat
jetzt Hoffnung zur Prof[essioni] Extraord[inariae] Iuris und in die Facult[aet] zu kommen. Gott wird dann
weiter helffen. Es zeiget sich auch eine bessere Hoffnung für ihn, aber nur noch von fern.
Man saget sonst, daß Probst Müller von Magdeburg solte Professor Theologiae zu
Jena werden. Da wäre wol zu vigiliren, entw[eder] die Probstey ad academiam, oder einen wichtigen Mann
dorthin zu bringen. Ich verharre
schaffen können, welches gewiß keine geringe Hinderniß giebet, ex omni
parte seinem amt ein genügen zu thun. So nun dieses etwa ein Mittel
seyn möchte, mir et successoribus besser zu prospiciren, würde ichs wohl
mit danck von Gott und den Obern annehmen, und weil ich weder für mich
noch für meine Kinder was beyzulegen gewohnet bin, es lauterlich zur Ehre
Gottes und meines Nechsten Nutzen anwenden. Ich weiß nichts zur Sache zu
thun, und wil es auch gern der Regirung Gottes anheim geben, ob mein theurester
Vat[er] in der Sache etwas für mich oder vielmehr für unsere Universitaet zu thun für gut
befinde. Denn mich hat Gott noch nie versäumet, nachdem ich gelernet mit Nahrung
u. Kleidern vergnügt zu seyn, ob mich wol die Welt so viel die äußerliche Versorgung
betrifft, fast immer übersehen hat, dafür ich Gott auch hertzlich lobe. Was den
Herrn Hoffmann betrifft halte ich des Herrn Lüders Vorschläge nicht practicable, oder
so sie es sind, weiß ich doch nichts beyzutragen, wie hertzl. ichs auch wünschete. Er hat
jetzt Hoffnung zur Prof[essioni] Extraord[inariae] Iuris und in die Facult[aet] zu kommen. Gott wird dann
weiter helffen. Es zeiget sich auch eine bessere Hoffnung für ihn, aber nur noch von fern.
Man saget sonst, daß Probst Müller von Magdeburg solte Professor Theologiae zu
Jena werden. Da wäre wol zu vigiliren, entw[eder] die Probstey ad academiam, oder einen wichtigen Mann
dorthin zu bringen. Ich verharre
M[eines] th[euresten] V[aters] Gebethschuld[igster]A. H. Francke.
Abgedruckt in: Spener, Philipp Jakob: Briefwechsel mit August Hermann Francke (1689-1704). Hg. v. Johannes Wallmann u. Udo Sträter in Zusammenarbeit mit Veronika Albrecht Birkner. Tübingen 2006, S. 639-641.