kennen lernen. Gott hat uns auch im Beichtstuhl
viel Früchte unsers Amptes finden laßen, u. die ini-
tia u. progressus Christianismi in confitentibus. Nicht
weniger befordert u. vermehret der Beichtstuhl wegen
seines elenden u. verderbten Zustandes gar sehr die Ver-
leugnung, daß man Ammt u. alles gerne fahren läßet
u. sein Gemüthe nicht durch eine eußerliche Bequemlig-
keit gefangen nehmen läßet. Weil auch die Leute ihre
gantze Seeligkeit dareinn setzen, wenn sie zu gewißer
Zeit zur Beicht u. Abendmahl gehen, so kan man es
zu einem kräfftigen Mittel gebrauchen, Sie zu einiger
Bekümmerniß um ihre Seeligkeit zu bringen, wenn man
sie nicht eher zur Beicht laßen will, biß sie Zeichen
der Buße von sich spüren laßen. Endlich gibt auch
der Beichtstuhl uns biß diese Stunde gute Gelegen-
heit an die Hand, daß man die Leute aus processen
u. Streitigkeiten bringet, u. sie mit einander ver-
söhnet.
§. XXIII.
Ehe wir dis Stück schließen, mußen wir noch ge-
dencken, daß wir nunmehr von einem Jahr her
uns des sogenandten BeichtPfennigs freywillig
verzeihen