offenbar, daß kein böses
von Gott ist, und also, wo
solches entstehet, zum we-
nigsten an einem Teil, wo
nicht an beyden, die Schuld seyn
muß. Wenn alle in der rechten
Demuth bleiben, keiner seinen
Seelen-Zustand höher zu achten
begehret, als er in der Wahr-
heit vor Gott ist, es aber
lieber siehet, daß andere
zu wenig, alß daß sie zu
viel von ihm halten, und
immer suchet, daß er von
anderen mehr halte, als von
ihm selbst, wenn solches die
heylsame Lehre Christi und
seiner Apostel es erfordert,
so ist es unmöglich, daß Streit
entstehe, oder, so er ja ent-
stehet, daß er nicht gar bald
wieder gehoben werde. Ich
verdamme niemand unter
euch, Gel. Brüder, maße
mich mir auch die auctori-
taet nicht an, in eurer Sache
ein Urtheil zusprechen; ich er-
mahne Euch aber sammt und
sonders in dem Namen
unsers Herrn Jes. Christi, wel-
ches Ihr keinem, auch dem
geringsten Gliede nicht verübeln
könnet, daß Ihr euch vor
von Gott ist, und also, wo
solches entstehet, zum we-
nigsten an einem Teil, wo
nicht an beyden, die Schuld seyn
muß. Wenn alle in der rechten
Demuth bleiben, keiner seinen
Seelen-Zustand höher zu achten
begehret, als er in der Wahr-
heit vor Gott ist, es aber
lieber siehet, daß andere
zu wenig, alß daß sie zu
viel von ihm halten, und
immer suchet, daß er von
anderen mehr halte, als von
ihm selbst, wenn solches die
heylsame Lehre Christi und
seiner Apostel es erfordert,
so ist es unmöglich, daß Streit
entstehe, oder, so er ja ent-
stehet, daß er nicht gar bald
wieder gehoben werde. Ich
verdamme niemand unter
euch, Gel. Brüder, maße
taet nicht an, in eurer Sache
ein Urtheil zusprechen; ich er-
mahne Euch aber sammt und
sonders in dem Namen
unsers Herrn Jes. Christi, wel-
ches Ihr keinem, auch dem
geringsten Gliede nicht verübeln
könnet, daß Ihr euch vor