nun Meine Hochgeehrte Herren auf ihre Seele
und auf ihr Gewißen nehmen, mich wieder
alle göttliche, menschliche und natürliche Rechte,
und, welches mann auch bey hiesigen löblichen
Stadtgerichten den größesten Übelthätern
nicht zu versagen pfleget, unverhörter Sa-
chen zu verurtheilen, und meines öffentl.
Lehrambts, welches Gott selbst sonderlich
ehret, mich zu entsetzen? Getrauen sie sich
die Tränen und Seufftzer meiner Zuhörer,
und so gar vieler in der Stadt, die meiner
Unschuld zur gnüge überzeuget sind, mit auf
ihre Todten Bette zunehmen? Gesetzt, daß ich
der Allerschuldigste wäre, so wäre es
dennoch weder für Gott, noch für Menschen
absonderlich aber für dem strengen Rich-
terstuhl Jesu Christi zu verantworten, daß
mann einen nicht hören, noch zu seiner Ver-
antwortung irgend was bey bringen la-
ßen will, weil ja ein solch Urtheil, da
der andere Theil nicht gehöret ist, nicht
anders als mit zweiffelhafften Gewißen,
ob man auch der Sache zu viel thäte, könn-
te gefallet werden. Da ich mich nun
dazu unschuldig weiß, und sehe, daß mann