dert worden, alß auch daß hinführo nicht ein geringes davon zugewar-
ten, wenn alle gemachte Anstalten zu einem beständigen établisse-
ment gedeyen solten.
3.
Daß bißhero Holland wegen guter und löbl. Anstalten zu Erziehung
der Jugend und Verpflegung der Armen nicht allein einen sonderbaren
Ruhm gehabt, sondern auch verständigee den augenscheinlichen
Seegen des Landes, solchen Löbl. Anordnungen guten theils zu-
geschrieben, würde hinführo Sr. Churfürstl. Durchl. nicht allein
ein Unsterblicher NachRuhm dadurch zu wachßen, wenn dergleichen
höchst nützliche Anstalten von denen selben in Dero Landen
gnädl. foviret würden, sondern es ist auch kein Zweifel, daß
der Seegen Gottes sich auf Dero Regiment und Lande desto
Reichlicher ausgießen würde, ja es würden verständige sol-
ches nicht anders als eine Mauer uned Wehr des Landes anse-
hen können.
4.
Da bißanhero in allen Landen eine allgemeine Klage gewesen,
daß das SchuhlWesen und die Erziehung der Jugend im höchsten
Grad verderbet sey, und dieses Werck bißhero weit und breit
erschollen, so daß auf hundert und zweyhundert Meylen die El-
tern ihre Kinder anhero geschickt, ja besondere sonderlich gedrück-
te nationes, als die Schlesische und Ungarische sich darüber erfreu-
en, daß an einem Ort eine Thüre aufgehet, daß sie ihre Kinder wohl
können erziehen laßen. kann man leichtlich vorher sehen, was vor ei-
nen unaussprechlichen großen Vortheil, wenn das Werck zu seinem völ-
ligen Stande kommen solte, hinkünfftig davon zugewarten sey, und daß
das Land selbst an Unterthanen dadurch mercklich könne vermehrt, an-
dere Länder aber ein gutes Exempel des zu verbeßernden Schul-
wesens daher nehmen werden. Wie dann die gebrauchte Me-
thode schon bißhero an manchen Orten imitiret worden.
5.
Das Land wird von allerhand losen Leuthen und Gesinde und unnützen
Volck, daß endlich auf stehlen, Rauben, Morden, oder doch Landbetteln,
fället, durch keinen Weg beßer befreyet, als durch gute Anstaltung
zu verpflegung der armen und erziehung der Jugend; daher denn auch
disfalls dem Lande kein geringer Nutzen dadurch zuwächßet.
6.
Da auch unter denen Armen manch gutes ingenium stecket, daß ei-
ne Fähigkeit zu wichtigen Dingen hat, aber wegen großer Ar-
muth unterdrucket wird, oder wohl gar, weil es auch bey sonst gu-
ten LebensMitteln an guter Erziehung fehlet, zur Boßheit desto ver-
schmitzter ist, und dem Lande desto größern Schaden bringet, werden nun
hiebey die guten Ingenia mit großen Fleiß herfür gesuchet, und dem
Lande zum Besten erzogen, daß Sie im gemeinem Wesen oder in