schuld vorgebracht, so viel ich mich selbst prü-
fen kan, nicht aus Haß, Neid und Feind-
schafft geschrieben habe, sondern alle meine
Absicht beständig auf die Ehre Gottes
gerichtet, und die Liebe gegen meinen
Nechsten, auch meinen Wiederwärtigen,
gantz unzerbrüchlich gehalten habe, so daß
ich mich von Grund meiner Seelen b-
reit und willig befinde, ia von mei-
nem Gott die Gelegenheit dazu er-
bitte, auch mit meinem Schaden, wenn
es Gott alßo gefället, allen Gehor-
sam, Liebe und Freundschafft gegen
sie auszuüben, und in der that ihnen
sehen zu laßen, daß ichs redlich und
aufrichtig mit ihnen meine. Gottes
Ehre und die erforderte Bezeugung
der Warheit zu Rettung der Unschuld,
und zum gemeinen Besten gehen aller
andern Dienstfertigkeit vor. Sonst wol-
te ich mich glückseelig achten, wenn ich
auch zu meiner eigenen gäntzlichen Unter-
druckung ihnen zu Fuß fallen solte,
wenn nur Gott dadurch geehret, und
eines einigen Menschen Bestes dadurch
befördert werden könte.
Bey so bewanten Sachen aber nehme nechst
Gott meine unterthänigste Zuflucht zu
Ew. Churf. Durchl. und gelanget an Die-
selbe mein wehemüthiges Bitten undt
Flehen, mir in einer so gerechten Sache
gnädigsten