Den 3ten Martii, 1714. No II.
1. Herr Leidemit hat zwar die Sache acceptiret, daß er in die Crone
ziehen, und diejenigen berwirthen will, die man bei ihm einlogiren wird.
Damit aber der Mann dabey desto weniger Noth leiden müße, haben wir
auf Mittel gesonnen, wie er eine Beyhülfe zu seiner sustentation haben
könne, und haben folgendes dazu ausgefunden, wodurch zugleich manchen
auswärtigen und hiesigen Anstalten nicht wenig gedienet wird, nemlich
man könte ihm als einem Agenten, diejenigen Dinge committiren, welche
manche Gräfliche, Freyherrliche und Adelige Häuser, auch wohl andere
Leute hier zu expediren haben. Solche Dinge haben sie bisher, weil
ihnen niemand dazu angewiesen worden, öfters solchen Personen commit-
tiret, die ihren völligen Gehalt vom Waysenhause, folglich auch ihre völlige
Arbeit bey demselben haben. Wenn nun diese die Commissionen über-
nommen, haben sie öfters gar nöthige Dinge, die ihr Beruff erfordert,
darüber versäumet, ja sogar alle ihre anbefohlne Verrichtungen manchmal,
und die Anstalten selbst in nicht geringe Confusion drüber gesetzt, oder
wenn sie ihre Berufs=Geschäffte nicht drüber versäumen wollen, haben sie
die Commissiones entweder gar nicht, oder doch so schlecht expediret,
daß die Committenten sich darüber beschweret. Weil sie auch kein Buch
über solche Commissiones gehalten und es dodh gleichwol manchmal Geld-
sachen betroffen, hat solcher Commissariorum ihre Unordnung bald der
Apotheke, bald des Buchladens, bald der Zeitungs-Einnahme, bald
anderer Rechnungen so turbiret, daß man nicht daraus zu kommen gewußt.
ziehen, und diejenigen berwirthen will, die man bei ihm einlogiren wird.
Damit aber der Mann dabey desto weniger Noth leiden müße, haben wir
auf Mittel gesonnen, wie er eine Beyhülfe zu seiner sustentation haben
könne, und haben folgendes dazu ausgefunden, wodurch zugleich manchen
auswärtigen und hiesigen Anstalten nicht wenig gedienet wird, nemlich
man könte ihm als einem Agenten, diejenigen Dinge committiren, welche
manche Gräfliche, Freyherrliche und Adelige Häuser, auch wohl andere
Leute hier zu expediren haben. Solche Dinge haben sie bisher, weil
ihnen niemand dazu angewiesen worden, öfters solchen Personen commit-
tiret, die ihren völligen Gehalt vom Waysenhause, folglich auch ihre völlige
Arbeit bey demselben haben. Wenn nun diese die Commissionen über-
nommen, haben sie öfters gar nöthige Dinge, die ihr Beruff erfordert,
darüber versäumet, ja sogar alle ihre anbefohlne Verrichtungen manchmal,
und die Anstalten selbst in nicht geringe Confusion drüber gesetzt, oder
wenn sie ihre Berufs=Geschäffte nicht drüber versäumen wollen, haben sie
die Commissiones entweder gar nicht, oder doch so schlecht expediret,
daß die Committenten sich darüber beschweret. Weil sie auch kein Buch
über solche Commissiones gehalten und es dodh gleichwol manchmal Geld-
sachen betroffen, hat solcher Commissariorum ihre Unordnung bald der
Apotheke, bald des Buchladens, bald der Zeitungs-Einnahme, bald
anderer Rechnungen so turbiret, daß man nicht daraus zu kommen gewußt.