das eintzige zeitliche Vermögen

Bucher als Speicher der Eanneruneg m Flucht und til

Zu den Zimelien der Marienbibliothek zahlt eine ilumi­Mierte, 1556(Titelblatt 15570 in der Offizin von Georg Me­lantrich in Prag gedruckte bohmische Bibel(Kat- Nr. 5.20

Die kunstvoll aquarellierten Holzschnitte gelten als typo­eraphisches Meisterwerk und bestechen durch ihre Farbie­

keit und Lebendiekeit, Melantrich benutzte die Druck­

Stöcke aus der Werkstatt Lucas Cranachs in Wittenbere, die für die erste vollständiee Futherbibel von 1534 in Auftrag

vegcben worden waren, Um einen sauberen Abschluss

Zum Satzspieeel zu erreichen, ließ er an die jeweiligen Holz­schnitte Zierleisten als Schmuckelemente anbringen und verstärkte damit die Anmutung der Bibel als kunsttertig

Gestäaltete Pretiose,

Diese Bibel ist aber nicht nur wegen ihrer Ausstattung, sondern auch wegen der mit ihr verbundenen, wechsel­vollen Geschichte einer der besonders ochuteten Schlitze der Marnienbibliethek, Sie ist ein Zeugnis unerschrockener Glaubensstarke, weilihre Vorbesitzer unter den schwiert­een Umständen der Vertreibung und des bxils über Gene­rationen hinweg dieses kostbare Buch bewahrt und wei­tereegchen haben, Als Christian Ernst Hippius, Konielich Preußischer Hofrat, Pfanner Syndikus und Achtmann der Kirche Unser lieben Frauen in Halle, am 27. Juli 761 die Bi­

bebder Kirche Unser heben rauen in Halle übergab, fühlie

er sich als letzter mannlicher Nachkomme seiner hamilic

beruten, dieser Schenkung die Geschichte seiner bamilie,

einer böhmischen Exulanten Lamilie, beizulegen. Die Blat­ter sind mit ‚Pro Memorial überschrieben(Kat.- Nr. 5.1.3) und beeinnen mit folgenden Text: Diese in Bohmischer Sprache zu Prag Anno 1557 Qu­drückte Bibel, welche wegen Ihres Alterthums, Holz

Schnitten und deren iluminirungen wohl einen Raum,

in einer pabliquen Bibliothec verdienet, wird von mei­ner noch in S7. Jahre Iebenden Frau Mutter, der Verwit­übten Frau Commissions Räthin Claren Sophien Hip­Plus zur geneigten Aufnahme hiesteen Kirchen Marien Bibliothec mit Ersuchen, solches Alterthum, zu Frau Donantin und meiner Vaterlichen Familie Andenken, beständig bey zu behalten, geschencket. Es ist diese Bi­beldas eintzige zeitliche Vermögen, welches meine aus Böhmen abstammenden Vaterlichen Vorfahren, von ihren echabten großen Reichthümern, als sie bey reli­alons Verfolgung anno ı632 exuliren mußen, gerettet, so qar ihren Böhmischen Geschlechts Nahmen von KonicZzuck, welcher auf Teutsch Rößlein auf lateinische Hippius heibet, geändert. Aus der Niederschrift lernt man das Schicksal des Urerofß­vaters Magister Johann Hippius, Wirtschaftsleiter(Quaes­tor der Carolinischen Akademie in Prag, kennen, der wegen seines Bekenntnisses zur Augshurgischen Konfession und in Folge der Gegenreformation 1632 mit seiner Familie aus Böhmen Michen undsein Brodt kümmerlich suchen musste, brlich sich in Pirna nieder wo bohmische bxulan­ton Autnahme fanden, die mit kandesherrlicher Genchmi­gung Gottesdienste in tschechischer Sprache abhalten durt­ton. Sein in Pirna egebeorener Sohn Johann Christian konnte Medizin studieren und Jchrie an der Universität Leipzig. Dessen Sohn Paul Hippius wurde dann Preußischer Kom­Missionsrat und Pfannerin Halle, Es ist beleet, dasser kurz vor seinen Tod einen Weinberg vor dem Rannischen Tor an August Hermann Francke verkaufte, Seine Witwe Clara

Sophic Hippius, och, Lucdecke, schenkte schließlich 1761