zu geben. Wie ich aber sein anbringen mit stilschweigen hatte
beantwortet, gebrauchte er eine größere Dreißtigkeit, ging
vor sich d. 10 Apr. am 3ten Ostertag zu dem Herrn Rath Brookhausen,
redte mit dem auch, alß wenn mirs mit were, von der sache, u.
alß alles wohl gethan, erzehlte er mir, was dieser darauf geant-
wortet, wie nemlich der Zar erst müßte darum befragt werden,
auch wie er sich erinnere der Worte des Herrn D. Speners, der einsten gesagt:
So oft er were in Ehesachen gebraucht, so weren sie fast eher zurück
alß förder gangen. Wie sehr ich nun darüber mein mißfallen
bezeugte, daß er, der Paus solche dinge vorgenommen, weswegen ich
weder ihn nach den andern, ob ich gleich des sinnes were, würde zu
rath ziehen, so kahm mir doch des Raths antwort, so er anders so
geredt, wunderlich vor, daß man es erst von dem Zar erhalten
müße, so man um deßen Leib Medicii tochter wollte anhalten,
u. daß die, so den titul de inspectione Ventris in ihren Corpore juris???? haben,
der Obrigkeit das jus auch wolten zuwenden des eligendo Matrimonio,
daß fast darüber die ersten gedancken bei mir entstanden, wegen
der jungfer bei dem Vater anzuhalten u. zu sehen ob es der Zar hindern
solte, doch gingen sie so vorbei. Nachgehends war ich d. 11 jun.
be Herrn D. Blumentrost, der mir von s. tochter Rebecca so nun Mannbahr
erzehlte, wie sie einen freier hätte, sagte lächelnd ich möchte die sache,
so Gott bekant mit ins Kirchen Gebeth schließen, er verspreche mir
dafür den besten Ducaten, so sie wohl geriethe. Darauf über tisch,
alß ich mit speisen mußte, wurde davon wieder geredt u. //da// weder
Vater noch Mutter recht wußten, welches am rathsamsten, die tochter
einen Kaufmann oder Soldaten zu geben, sagte der Vater darauf:
beides ist bedencklich, am besten aber ist ihr gerathen, so sie sich verheirathet
einem Pastor. Mich indeßen jammerte, so die jungfer solte einen Mann
kriegen, an welchem nichts alß weltliches, denn so war der freier,
zu sehen, da hingegen an ihr sich bis vorhero eine feine art u. ehrer-
bietung gegen Gottes wort verspüren lies. Doch durfte ich nicht sie
zu ehelichen mich entschließen, weil erst antwort auf obige briefe
aus Deutschland mußte erwarten. Wie ich aber Amtswegen
eine Reise auf denen Eisenwercken bey Ustuzan u. Beloser1 antrat,
kahmen mir den andern tag auf der reise neml d. 27. jun. die ge-
dancken ein Sie zu heirathen, so mich den ganzen tag recht quäleten,
[?]
ja da ich mich der gedancken erwehren wolte u. zu Gott wohl konte
mit Petro Act. 10, 14 sagen: O mein Herr, ich habe noch nie etwas
gemeines zu nehmen gedacht, so ward doch das gemüth noch mehr eingenommen
beantwortet, gebrauchte er eine größere Dreißtigkeit, ging
vor sich d. 10 Apr. am 3ten Ostertag zu dem Herrn Rath Brookhausen,
redte mit dem auch, alß wenn mirs mit were, von der sache, u.
alß alles wohl gethan, erzehlte er mir, was dieser darauf geant-
wortet, wie nemlich der Zar erst müßte darum befragt werden,
auch wie er sich erinnere der Worte des Herrn D. Speners, der einsten gesagt:
So oft er were in Ehesachen gebraucht, so weren sie fast eher zurück
alß förder gangen. Wie sehr ich nun darüber mein mißfallen
bezeugte, daß er, der Paus solche dinge vorgenommen, weswegen ich
weder ihn nach den andern, ob ich gleich des sinnes were, würde zu
rath ziehen, so kahm mir doch des Raths antwort, so er anders so
geredt, wunderlich vor, daß man es erst von dem Zar erhalten
müße, so man um deßen Leib Medicii tochter wollte anhalten,
u. daß die, so den titul de inspectione Ventris in ihren Corpore juris???? haben,
der Obrigkeit das jus auch wolten zuwenden des eligendo Matrimonio,
daß fast darüber die ersten gedancken bei mir entstanden, wegen
der jungfer bei dem Vater anzuhalten u. zu sehen ob es der Zar hindern
solte, doch gingen sie so vorbei. Nachgehends war ich d. 11 jun.
be Herrn D. Blumentrost, der mir von s. tochter Rebecca so nun Mannbahr
erzehlte, wie sie einen freier hätte, sagte lächelnd ich möchte die sache,
so Gott bekant mit ins Kirchen Gebeth schließen, er verspreche mir
dafür den besten Ducaten, so sie wohl geriethe. Darauf über tisch,
alß ich mit speisen mußte, wurde davon wieder geredt u. //da// weder
Vater noch Mutter recht wußten, welches am rathsamsten, die tochter
einen Kaufmann oder Soldaten zu geben, sagte der Vater darauf:
beides ist bedencklich, am besten aber ist ihr gerathen, so sie sich verheirathet
einem Pastor. Mich indeßen jammerte, so die jungfer solte einen Mann
kriegen, an welchem nichts alß weltliches, denn so war der freier,
zu sehen, da hingegen an ihr sich bis vorhero eine feine art u. ehrer-
bietung gegen Gottes wort verspüren lies. Doch durfte ich nicht sie
zu ehelichen mich entschließen, weil erst antwort auf obige briefe
aus Deutschland mußte erwarten. Wie ich aber Amtswegen
eine Reise auf denen Eisenwercken bey Ustuzan u. Beloser1 antrat,
kahmen mir den andern tag auf der reise neml d. 27. jun. die ge-
dancken ein Sie zu heirathen, so mich den ganzen tag recht quäleten,
ja da ich mich der gedancken erwehren wolte u. zu Gott wohl konte
mit Petro Act. 10, 14 sagen: O mein Herr, ich habe noch nie etwas
gemeines zu nehmen gedacht, so ward doch das gemüth noch mehr eingenommen
- Ustiuschna und Bielosero? ↩