die tochter hette den lezten Brief nicht gelesen (ich fragte darnach, weil gesagt,
sie hette ihn nicht angenommen. Der Bruder aber hatte, wie vorher gedacht, mir
ein anders gesagt, daß sie nicht würde so unhöflich sein u. u. sich wegern den Brief
anzunehmen) sie aber (die Mutter) habe doch ihr (der tochter) den Brief vorgelesen.
D. 15. da mein Collega mir u. ich ihm das Abendmahl gegeben (ich war reise-
fertig auf die Beloser Eysenwercke zugehen) bath ich ihn, weil wir in einem
Amt u. sinn stünden, meinetwegen mit der jungfer zureden, denn ich mich
in meinem Gewißen noch gedrungen finde, weiter anzuhalten, u. ob
sie gleich Nein sagte, dennoch fortzufahren. Darauf antwortete er aus über-
eilung und hizze: Ich ließe sie an den galgen laufen. Er fand sich aber gleich
u. bedauerte, daß ihm solch wort entfahren. D. 17 kahm Herr D. Kellermann
wieder zu mir, auf allerlei weise zu wiederrathen ferner anzuhalten, weil
er von seiner Frau gehöret, daß die jungfer durchaus keinen brief mehr von
mir wolte annehmen, auch daß sie es übel empfunden, daß ich sie vorbei
gangen, u. stracks bei dem Vater ihrentwegen hette angehalten, u. da ge-
dacht gleich alles zuerhalten. Dadurch hette ich also gemacht, daß ein arg-
wohn entstanden, alßwenn ich die jungfer gering hielte. Es rieth dahero ged.
Doctor, wie er sagte, aus treuen Herzen, ich möchte abstehen u. vielmehr eine
arme person erwehlen, die ich könte halten u. gewehnen nach meinem sinn.
Von einem andern wurde mir auch den tag gesagt: die jungfer hätte mir,
da ich mit ihr geredt, geantwortet: (1) sie wolte wohl mit mir reden, wenn
ich von andern dingen wolte mit ihr handeln, aber nicht von dieser passage
(2) keinen Brief mehr von mir annehmen. Ich hatte aber keines von die-
sen beiden von ihr gehöret. D. 18. sagte eine andere person aus der freund-
schaft, daß der jüngste Bruder vor mich stünde, u. gewünschet keine schwester
zuhaben, weil er gefürchtet, ich möchte die Liebe, die ich sonst zu ihn getragen,
nun von ihm abwenden. D. 21 Entdeckte mir die Frau Gutbierin, so
eine schwester von der Frau D. Blumentrostin, wie gestern wegen meiner
predigt (da ich über d. 3ten theil de Hist. Pass. Dei hatte gehandelt
von der Vollbringung des willens Gottes in Uns wieder Unsern willen)
die jungfer Reb. gewünschet, daß sie nicht were in der Kirchen gewesen,
weil ich fast die worte, so sie vor einigen tagen zu mir gesprochen, hette
auf die Canzel gebracht. Dahero wunderte sich auch diese Frau, daß,
da ich so oft sei abgewiesen, ich doch noch wolte fortfahren anzuhalten;
sie hette ihn nicht angenommen. Der Bruder aber hatte, wie vorher gedacht, mir
ein anders gesagt, daß sie nicht würde so unhöflich sein u. u. sich wegern den Brief
anzunehmen) sie aber (die Mutter) habe doch ihr (der tochter) den Brief vorgelesen.
D. 15. da mein Collega mir u. ich ihm das Abendmahl gegeben (ich war reise-
fertig auf die Beloser Eysenwercke zugehen) bath ich ihn, weil wir in einem
Amt u. sinn stünden, meinetwegen mit der jungfer zureden, denn ich mich
in meinem Gewißen noch gedrungen finde, weiter anzuhalten, u. ob
sie gleich Nein sagte, dennoch fortzufahren. Darauf antwortete er aus über-
eilung und hizze: Ich ließe sie an den galgen laufen. Er fand sich aber gleich
u. bedauerte, daß ihm solch wort entfahren. D. 17 kahm Herr D. Kellermann
wieder zu mir, auf allerlei weise zu wiederrathen ferner anzuhalten, weil
er von seiner Frau gehöret, daß die jungfer durchaus keinen brief mehr von
mir wolte annehmen, auch daß sie es übel empfunden, daß ich sie vorbei
gangen, u. stracks bei dem Vater ihrentwegen hette angehalten, u. da ge-
dacht gleich alles zuerhalten. Dadurch hette ich also gemacht, daß ein arg-
wohn entstanden, alßwenn ich die jungfer gering hielte. Es rieth dahero ged.
Doctor, wie er sagte, aus treuen Herzen, ich möchte abstehen u. vielmehr eine
arme person erwehlen, die ich könte halten u. gewehnen nach meinem sinn.
Von einem andern wurde mir auch den tag gesagt: die jungfer hätte mir,
da ich mit ihr geredt, geantwortet: (1) sie wolte wohl mit mir reden, wenn
ich von andern dingen wolte mit ihr handeln, aber nicht von dieser passage
(2) keinen Brief mehr von mir annehmen. Ich hatte aber keines von die-
sen beiden von ihr gehöret. D. 18. sagte eine andere person aus der freund-
schaft, daß der jüngste Bruder vor mich stünde, u. gewünschet keine schwester
zuhaben, weil er gefürchtet, ich möchte die Liebe, die ich sonst zu ihn getragen,
nun von ihm abwenden. D. 21 Entdeckte mir die Frau Gutbierin, so
eine schwester von der Frau D. Blumentrostin, wie gestern wegen meiner
predigt (da ich über d. 3ten theil de Hist. Pass. Dei hatte gehandelt
von der Vollbringung des willens Gottes in Uns wieder Unsern willen)
die jungfer Reb. gewünschet, daß sie nicht were in der Kirchen gewesen,
weil ich fast die worte, so sie vor einigen tagen zu mir gesprochen, hette
auf die Canzel gebracht. Dahero wunderte sich auch diese Frau, daß,
da ich so oft sei abgewiesen, ich doch noch wolte fortfahren anzuhalten;