II. Die Gedächtniß-Predigt, welche dem sel. Mis-
sionario Dal von Wiedebrock gehalten, worden, anlangend, so wurden, da der
Selige keinen besondern Leichen-Text bestimmt, dabey zum Grunde geleget die Worte
aus der Gleichniß-Rede unsers Heilandes beym Matth. Cap. XXV. v. 21. Da sprach sein
HERR zu ihm: Ey du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigen getreu ge-
wesen: ich will dich über viel setzen. Gehe ein zu deines HErrn Freude. Aus
diesen Worten wurde vorgestellet
Die herrliche Gnaden-Belohnung frommer undgetreuer Knechte des HERRN,
dabey gesehen wurde
1. Auf die frommen und treuen Knechte des HERRN, und
2. Auf die herrliche Gnaden-Belohnung derselben.
In dem ersten Theil wurde gezeiget
A. Was die Benennung, Knechte des HERRN, auf sich habe; da nemlich Gläubige und son-
derlich Lehrer, des HErrn Himmels und der Erden, des Königs aller Könige und
HERRN aller Herren, Knechte und Leibeigene seyn, die Er sich selber zu seinem Dienste
erwehlet und ausgerüstet. Es wurden aber auch betrachtet
B. Die zwey Haupt-Eigenschaften solcher Knechte des HERRN: deren
die 1ste ist fromm oder gut seyn. Dabey bemercket wurde
Selige keinen besondern Leichen-Text bestimmt, dabey zum Grunde geleget die Worte
aus der Gleichniß-Rede unsers Heilandes beym Matth. Cap. XXV. v. 21. Da sprach sein
HERR zu ihm: Ey du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigen getreu ge-
wesen: ich will dich über viel setzen. Gehe ein zu deines HErrn Freude. Aus
diesen Worten wurde vorgestellet
Die herrliche Gnaden-Belohnung frommer und
dabey gesehen wurde
1. Auf die frommen und treuen Knechte des HERRN, und
2. Auf die herrliche Gnaden-Belohnung derselben.
In dem ersten Theil wurde gezeiget
A. Was die Benennung, Knechte des HERRN, auf sich habe; da nemlich Gläubige und son-
derlich Lehrer, des HErrn Himmels und der Erden, des Königs aller Könige und
HERRN aller Herren, Knechte und Leibeigene seyn, die Er sich selber zu seinem Dienste
erwehlet und ausgerüstet. Es wurden aber auch betrachtet
B. Die zwey Haupt-Eigenschaften solcher Knechte des HERRN: deren
die 1ste ist fromm oder gut seyn. Dabey bemercket wurde
a) daß kein Mensch von Natur from und gut sey, sondern daß vielmehr alle Men-
schen durch den Sünden-fall unserer ersten Eltern böse und von Grund aus ver-
derbet seyn, Röm. 3, v. 10.11.12.
b) daß aber der ewige Gott durch seinem Sohn, unserm Heiland Rath und Mittel
geschaffet, wieder gut zu werden; da Er durch denselben der Menschen Sünden
und Elend tilgen und ihnen den Heil. Geist erwerben lassen, der das ver[lo]rne
göttl. Ebenbild wieder in den Menschen anrichten, und sie gut und fromm mache.
c) daß in der Ordnung der Busse, des Glaubens und der Wiedergeburt die alte
und böse Art des Menschen geändert, und durch den Heil. Geist eine neue u.
gute Art hervor gebracht, und das Ebenbild Gottes wieder hergestellt wer-
de: dadurch denn der Mensch zu einem guten Baum wird, der gute Früchte
bringt p Matth. 12, v. 33.
Die 2te Eigenschaft der Knechte des HERRN ist, daß sie treu seyn. Diese Treue be-
stehet, nach dem Zusammenhang dieser Worte mit dem vorhergehenden, in einer
stehet, nach dem Zusammenhang dieser Worte mit dem vorhergehenden, in einer
klu-