Conferenz hielte, wohnte Herr Neubauer derselben mit bey. Da er
wieder nach Hause gehet, spricht er bey Herrn Elerßen ein, und klaget, daß
der Gang ihm so sauer worden, und ihm nicht recht sey. Sie machen sich
aber beyde doch noch gegen Abend, eine kleine motion mit spatzier gehen
nach einem zum Waysenhauße gehörigen Garten. Den Dienstag aber
darauf verspühret er einen rechten Ansatz zum Fieber, und muß sich legen.
Dieß erfuhr ich erst von Herrn Elers an der Mittwoche, als die Singstunde ge-
halten. Schickte aber Donnerstags früh an Herrn Neubauer selbst, und
erkundigte mich nach seinem Befinden, mit Vermelden, daß ich über
Zeitz an Herrn Prof.schriebe; Er möchte mier berichten, was von seiner Un-
päßlichkeit gedencken sollte. Die Antwort war, ich möchte nur nichts
gedencken, er habe zwar einen Anfall vom Fieber gehabt, sey aber
meist hindurch, und werde weiter nichts zusagen haben. Den Frey-
tag hörete auch nicht, daß es sollte schlimmer worden seyn. Am
Sontag abend aber kommt Herr N. und referiret, daß der Herr Neubauer
eine gar schlimme Nacht gehabt, und stark phantasiret habe. Ich
wollte, wenn ich aus der Beicht käme, selbst zu ihm gehen, konnte
es aber wegen eines gewißen Zufalls, der mich nöthigte zu Hauße
zubleiben, nicht thun, schickte aber wieder an ihn, und lies nachfragen.
Die Antwort war: er hätte zwar eine schlimme Nacht und viel
phantasiren gehabt, er dächte aber, es sollte das letzte mahl seyn: er
habe doch Vormittags 2 Stunden geschlaffen, und sich im Schlaff recht
erquicket, und gestärckt befunden. Die Nacht darauf ist unser
Herr Milde bey ihm geblieben, der mier Sontags früh referirte,
daß er gar fein gewesen, er habe mit ihm gesungen und viel er-
bauliches geredet.
Gestern, als Montags früh kam jemand der bey ihm gewacht
und brachte wieder keine gute Nachricht.
Ich ging darauf frühe um 8 Uhr zu ihm, und hielte er davor
daß das schwehrste seiner Kranckheit vorbey; ich wünschte, daß diese sei-
ne Meinung wahr sey, und er uns wieder geschenckt würde, indes wüste
daß homo und mortalis (ein Mensch u. ein Sterblicher) Synonyme
wären, welches er mit großem Nachdruck affimirte. Weil er
aufzustehen genöthiget ward, schied ich ein wenig von ihm. Um
10 Uhr aber begab mich wieder zu ihm, und blieb bis nach 11. So schlimm
er mir in der Stunde von 8 bis 9 vorkommen war, so wol gefiehl
er mier in der andern Stunde von 10 bis 11. daß ich auch mit sehr gu-
ter Hoffnung von ihm gangen bin. Gestern aber ist Herr D.
wieder nach Hause gehet, spricht er bey Herrn Elerßen ein, und klaget, daß
der Gang ihm so sauer worden, und ihm nicht recht sey. Sie machen sich
aber beyde doch noch gegen Abend, eine kleine motion mit spatzier gehen
nach einem zum Waysenhauße gehörigen Garten. Den Dienstag aber
darauf verspühret er einen rechten Ansatz zum Fieber, und muß sich legen.
Dieß erfuhr ich erst von Herrn Elers an der Mittwoche, als die Singstunde ge-
halten. Schickte aber Donnerstags früh an Herrn Neubauer selbst, und
erkundigte mich nach seinem Befinden, mit Vermelden, daß ich über
Zeitz an Herrn Prof.schriebe; Er möchte mier berichten, was von seiner Un-
päßlichkeit gedencken sollte. Die Antwort war, ich möchte nur nichts
gedencken, er habe zwar einen Anfall vom Fieber gehabt, sey aber
meist hindurch, und werde weiter nichts zusagen haben. Den Frey-
tag hörete auch nicht, daß es soll
Sontag abend aber kommt Herr N. und referiret, daß der Herr Neubauer
eine gar schlimme Nacht gehabt, und stark phantasiret habe. Ich
wollte, wenn ich aus der Beicht käme, selbst zu ihm gehen, konnte
es aber wegen eines gewißen Zufalls, der mich nöthigte zu Hauße
zubleiben, nicht thun, schickte aber wieder an ihn, und lies nachfragen.
Die Antwort war: er hätte zwar eine schlimme Nacht und viel
phantasiren gehabt, er dächte aber, es sollte das letzte mahl seyn: er
habe doch Vormittags 2 Stunden geschlaffen, und sich im Schlaff recht
erquicket, und gestärckt befunden. Die Nacht darauf ist unser
Herr Milde bey ihm geblieben, der mier Sontags früh referirte,
daß er gar fein gewesen, er habe mit ihm gesungen und viel er-
bauliches geredet.
Gestern, als Montags früh kam jemand der bey ihm gewacht
und brachte wieder keine gute Nachricht.
Ich ging darauf frühe um 8 Uhr zu ihm, und hielte er davor
daß das schwehrste seiner Kranckheit vorbey; ich wünschte, daß diese sei-
ne Meinung wahr sey, und er uns wieder geschenckt würde, indes wüste
daß homo und mortalis (ein Mensch u. ein Sterblicher) Synonyme
wären, welches er mit großem Nachdruck affimirte. Weil er
aufzustehen genöthiget ward, schied ich ein wenig von ihm. Um
10 Uhr aber begab mich wieder zu ihm, und blieb bis nach 11. So schlimm
er mir in der Stunde von 8 bis 9 vorkommen war, so wol gefiehl
er mier in der andern Stunde von 10 bis 11. daß ich auch mit sehr gu-
ter Hoffnung von ihm gangen bin. Gestern aber ist Herr D.