Richter und Herr D. Becker bey ihm gewesen, die seinen Zustand gefährlich ge-
halten. Die vergangene Nacht darauf hat unser Herr Zopf, Inspector mensarum,
bey ihm gewachet, welcher berichtet, daß, da er zur gesetzten Zeit einige Pulver
eingenommen habe, er sich darauf ruhig befunden, auch etwas geschlafen. Jetzo
aber finde sich die Unruhe und phantasie wieder, nebst starcker und veränderlicher
respiration. Eben derselbe referirte auch nachhero, da er wieder bey ihm gewacht,
er habe ihn durch vieles Reden nicht stören wollen, zumal, da er selbst zu sei-
nem lieben Gott und Heyland Christo Jesu //immer zu// geseuffzet. Als er am Tage einmal
zu ihm kommen, und Gelegenheit gegeben von der Güte Gottes, die Er auch un-
ter dem Creutz uns erzeiget, zu reden, habe er gesprochen: Ach ja, Gott ist ein gü-
tiger Gott! alle seine Güte fließet in Christo zusammen, und aus diesem cen-
tro fließet sie wieder auf uns zu.
Vom 26.ten Jun. bekam folgende Nachricht von dem Herrn Past. Freylinghausen:
bis zum 22ten Junii gieng die letzte Nachricht. Dieser Tag war vollends leidlich.
Zwischen diesen Tagen haben außer den Herrn Medicis der Herr D. Anton und
Herr Past. Freylinghausen ihn besuchet, davon der erstere folgendes referiret:
Ich bin einmal mit dem Herrn Past. Freylinghausen bey demselben gewesen,
doch nur eine kleine Zeit, wie wir waren erinnert worden (denn er gern
allein seyn wolte) Wir fanden ihn, daß er sein Angesicht zur Wand gewen-
det; wir grüßeten ihn, und reichten ihm die Hand, worauf er hervor sahe, u.
sich umwandte. Was zuerst eigentl. sey geredet worden ist mir entfallen.
So viel erinnere mich noch gewiß, daß der selige über die Worte des Gesan-
ges: Ein Artzt ist uns gegeben, der selber ist das Leben, sich ergetzte, die
letzten Worte: der selber ist das Leben, mehrmals wiederhohlete, und reich-
lich erklärete. Herr Past. Freylinghausen trug mir auf ein kurtz Gebeth über
ihn zu thun, welches ich that. Der Patient wendete sich wieder zur Wand, und
hörete ich genau etliche mal die Worte: curator pauperum, curator pauperum.
Schieden also von ihm und gesegneten ihn.
Der folgende 23. und 24.te Tag war //so//sehr gut, daß sich unser bisheriges κύ
ριε ἐλέησον schon allmählig in ein Halleluja zu verändern angefangen. Ge-
stern aber, als am 14.ten Tage der Kranckheit hat sich der rothe Friesel einge-
funden. Ich fand ihn bey meinem Besuch gestern Abend hora 5. ziemlich ruhig
und aufgeräumt, so daß, da ich ihm sagte: Nun wolte ich dem Herrn Profess. gute
Hoffnung zu seiner baldigen Genesung machen, er antwortete: Ja, man könte
davon Gewißheit geben, müßte sonst gestehen, daß er nicht gemeynt, daß noch
so viel dahinter stecken solte. Die vergangene Nacht, wie auf geschehene Nachfrage
erfahre, ist hingegen unruhig und ängstlich gewesen, und müßen also erwarten,
wie es Gott weiter schicken werde.
halten. Die vergangene Nacht darauf hat unser Herr Zopf, Inspector mensarum,
bey ihm gewachet, welcher berichtet, daß, da er zur gesetzten Zeit einige Pulver
eingenommen habe, er sich darauf ruhig befunden, auch etwas geschlafen. Jetzo
aber finde sich die Unruhe und phantasie wieder, nebst starcker und veränderlicher
respiration. Eben derselbe referirte auch nachhero, da er wieder bey ihm gewacht,
er habe ihn durch vieles Reden nicht stören wollen, zumal, da er selbst zu sei-
nem lieben Gott und Heyland Christo Jesu //immer zu// geseuffzet. Als er am Tage einmal
zu ihm kommen, und Gelegenheit gegeben von der Güte Gottes, die Er auch un-
ter dem Creutz uns erzeiget, zu reden, habe er gesprochen: Ach ja, Gott ist ein gü-
tiger Gott! alle seine Güte fließet in Christo zusammen, und aus diesem cen-
tro fließet sie wieder auf uns zu.
Vom 26.ten Jun. bekam folgende Nachricht von dem Herrn Past. Freylinghausen:
bis zum 22ten Junii gieng die letzte Nachricht. Dieser Tag war vollends leidlich.
Zwischen diesen Tagen haben außer den Herrn Medicis der Herr D. Anton und
Herr Past. Freylinghausen ihn besuchet, davon der erstere folgendes referiret:
Ich bin einmal mit dem Herrn Past. Freylinghausen bey demselben gewesen,
doch nur eine kleine Zeit, wie wir waren erinnert worden (denn er gern
allein seyn wolte) Wir fanden ihn, daß er sein Angesicht zur Wand gewen-
det; wir grüßeten ihn, und reichten ihm die Hand, worauf er hervor sahe, u.
sich umwandte. Was zuerst eigentl. sey geredet worden ist mir entfallen.
So viel erinnere mich noch gewiß, daß der selige über die Worte des Gesan-
ges: Ein Artzt ist uns gegeben, der selber ist das Leben, sich ergetzte, die
letzten Worte: der selber ist das Leben, mehrmals wiederhohlete, und reich-
lich erklärete. Herr Past. Freylinghausen trug mir auf ein kurtz Gebeth über
ihn zu thun, welches ich that. Der Patient wendete sich wieder zur Wand, und
hörete ich genau etliche mal die Worte: curator pauperum, curator pauperum.
Schieden also von ihm und gesegneten ihn.
Der folgende 23. und 24.te Tag war //so//
ριε ἐλέησον schon allmählig in ein Halleluja zu verändern angefangen. Ge-
stern aber, als am 14.ten Tage der Kranckheit hat sich der rothe Friesel einge-
funden. Ich fand ihn bey meinem Besuch gestern Abend hora 5. ziemlich ruhig
und aufgeräumt, so daß, da ich ihm sagte: Nun wolte ich dem Herrn Profess. gute
Hoffnung zu seiner baldigen Genesung machen, er antwortete: Ja, man könte
davon Gewißheit geben, müßte sonst gestehen, daß er nicht gemeynt, daß noch
so viel dahinter stecken solte. Die vergangene Nacht, wie auf geschehene Nachfrage
erfahre, ist hingegen unruhig und ängstlich gewesen, und müßen also erwarten,
wie es Gott weiter schicken werde.
Aber