Zeit über da ich J.S. sein praeceptor gewesen wohl verhalten,
ist niemals aus der Schule blieben, sondern hat sich alle Zeit willig
eingefunden. Er liebte G. Wort, hatte darauf fleißig recht und
faßete über Vermuhten was gesaget worden verständlich,
daß er es hernach seinen Eltern zu erzehlen gewußt. Seine
Sprüchlein da ihm vorgebetet und erkläret worden
hat er sich allemahl wohl zu Nutze gemacht zur Erbauung
seiner Seelen. In seiner Kranckheit hat er sich vielens
merckwürdigen Reden vernehmen laßen, als daß er offt
zu Gott geseuffzet. Ach! ich armer Sünder. Gott sey mir
armen Sünder gnädig. Herr meinen Geist befehl ich dir. Vater ich
befehle meine Seele in deine Hände, welches er sich auch zu
seinen Leichen Text außerlesen. Auf Befragung seiner
lieben Mutter ob er denn nicht länger bey ihnen bleiben
wolte? Hat er geantwortet: liebe Mama der liebe
Gott will ja nicht, wenn ich gleich wolte. Nach seinen
Ende hat er sehr verlanget, und immer gefraget: ob sie nicht
bald den Sarg brächten? hat auch gesaget: nun werden die
lieben Engelein bald kommen, und mich in Abrahams
Schooß tragen. In großer Mattigkeit rief er am letzten
Tage einst mit klägliger und offt wiederholten Stim-
me Herr Herr Herr. Er wurde nach Vorhaltung des Spruchs
laßet die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen
nicht, denn solcher ist das Reich Gottes, gefraget: ob