Die Neger und Negressen sind zahlreich, besonders wo weitläuftigen Plantaschen angelegt
sind. Im allgemeinen können sie nichts schaden, es werden ihnen keine Gewehre zugelassen.
Die Quäcker wollten die Sclaverey 1790 in den Southern States, Carolina und Georgien
abgeschaft wissen. Aber diese Staaten könnten sonst nicht bestehen. In den revolutions Kriege
handelten sie sehr christlich. Eine Art Quäcker ließ doch sich verleiten die Waffen zu ergreiffen,
das war kein guter Spirit, sie wurden aber von den Stillern ausgeschlossen. Die Meister
oder Herren dürffen keinen Neger tödten, es kostet ihnen selbst das Leben. Auch wird kein Neger
als ein Zeuge in wichtigen Angelegenheiten angesehen. Es entstehen zwey Übel daraus, und man
weiß ihn nicht abzuhelffen. Sie empfangen das Abendmahl in der Baptist Neger Meeting, oder
auch bei den Presbyterianern. Der Prediger bricht ihnen das Brodt und reicht ihnen den Kelch wenn
er mit den meisten Leuten fertig ist.   Es ist unter den vielen Übeln noch ein Übel,
das die hiesige Gemeine noch drückt. Die hinterlassene Tochter des ehemaligen redlichen Kaufmann Wertsch
die nun das 3. mahl verheyrathet worden ist, bekam solche Männer die die Schriften die zum Vor-
theil der Gemeine dienen, nicht herausgeben. Man kann sie auch nicht darzu zwingen. Von den ersten
Hergen Herson der jämmerlich um sein Leben kam, habe ich schon Nachricht gegeben. Der Zweite Christopher
Hudson war ein stiller Mann, doch suchte er auch sein eigenes Interesse, er starb sehr schnell. Kein
öffentlicher Verächter des Worts war er nicht, man hat aber auch keine Proben aufzuweisen, daß er ein Christ
gewesen wäre. Der Dritte John M[artin] Dasher Junior ist der älteste Sohn John Martin Dasher Senior. 5
Meilen von mir, der viel zu verantworten hat. Wie der Vater nichts nach dem Heil der Seele fragt, so
ist auch sein Sohn um die Angelegenheiten unserer ewigen Wohlfarth unbekümmert. Pastor Triebner
der Wertschen’s Schwager war, beide hatten 2 hinterlassene Töchter des sel. Gronau zur Ehe, ist wohl unzufrie-
den daß seine Pathe in Dasher’s Familie verheirathet worden ist. So klug der Mann seyn will, so
unklug hat er gehandelt, daß er seine EbenEzerischen TodesThäler herausgab. Diese kann man hier wider
ihn brauchen. Er ist wieder pardonirt, und ein American Citizen, ich ward um meines Nahmens Unter-
schrift ersucht, es war aber nicht fein, daß sein Sohn zu mir kam, da es fast Abend war, ich wollte
es nicht abschlagen. Er hatte aber die Absicht wie es der Erfolg lehrt mit der Gemeine Streit anzufangen.
In London ist ihm als einem königlich Gesinnten alles ersetzt worden, das gesteth er selbst in seinen Todes-
Thälern, gleichwohl will er auch seine Property //hier// wieder zurückhaben. Eben darinnen steth auch etwas
wovon die Trustees Gebrauch machen können gegen Dr. Urlsperger. Wie kann man den da rathen wo
man wider sich selbst schreibt? Das Aergernis das in der Lemkischen Familie zu Triebners Zeiten
gegeben worden ist, ist weitläuftig beschrieben in den EbenEzerischen Zanck Acten, die Dr. Urlsperger
hat, er gab sie mir in Augsburg zu lesen. Triebner hat gewiß dem Herr Dr. mehr Nachtheil verur-
sacht als ich. Da er den Rath nicht befolgte wegen Einfoderung des Capitals, so kann ich auch nicht helffen.
So weit brachte ich es 1797 [und] 98 durch meine Berichte an Dr. Urlsperger daß die amerikanischen Engel-
länder, die deutsche hiesige Kirche und was zu EbenEzer gehört nicht an sich ziehen konnten. Was von
wohlthätigen Deutschen zur Ehre Gottes und Erbauung des Reichs Christi gesammelt worden ist, gehört auch
wenn man der Absicht des Instituts entgegen handelt wieder nach Deutschland zurück, aber durchaus
nicht an Pastor Triebner in London der keinen Penz darzu beygetrugen und erndten will, wo er nicht gesäet
hat.   Im Revolutions Krieg gieng alles verkehrt zu. Es waren so genannte Fromme hier, vor
welche einen Grauen ankommen möchte. Captain Buhler, der sich zu Triebnern hielt ließ sich von den
EbenEzerern in seinem Hause bewachen. Daß es ein Ansehen mit seinen Vorgaben haben möchte kniete
er nieder, und auch die zu seiner Companie gehörten, und betete um sich sehen zu lasen, da er nicht lange
aufgestandten war, schlug er seine Frau, ein stilles und gedultiges Weib. Das sagte mir ein christlicher
Freund in Savannah Christoph Gugel; Der mit den übrigen großes Aergernis daran nahm. Hernach
gieng Buhler mit einen Schuhmacher Freyermuth nach Südcarolina und plünderten. Der letztere sagte,
er hätte zuvor gebethet. Triebner hat ihn aber scherfste Verweiße deswegen gegeben. Beide Räuber muß-
ten das Land meiden. Manche amerikanische Räuber wurden nach dem Kriege große Herren, wenn sie
auch noch so viel Übelthaten verübt hatten. Freyermuth kam von Canada wieder zurück, und ward pardonirt.
Der Mann giebt viel vor. Er brachte zwey seiner Söhne mit sich, den machte er vor, er hätte hier Neger und Property.