pr. d. 10 May 1790
EbenEzer
den 18. Jan.
1790.
Theuerster Herr Inspector!
Weil ich hofte, daß Sie noch im Lande der Lebendigen seyn würden,
so nahm ich mir vor, bei dieser sich ereigneten Gelegenheit, noch
einmal zu schreiben, wie ich Ihnen denn von gantzen Hertzen wünsche,
daß Sie der HErr seinem heiligen Wille gemäß noch ferner bey
muntern Kräften erhalten möge! Erstlich schreibe ich aus schuldiger Pflicht,
um zu zeigen, wie theuer mir Ihr Andenken sei, und so lange ich hier
bin, bleiben wird. Als dann fodern mich noch andere Gegenstände darzu
auf. Wie fürtreflich bekam mir die Artzeney, welche Sie auf Vermitt-
lung Ihr. Hochwürd. des Herrn Dr. Schultze nach EbenEzer sendeten!
In den verwichenen Sommer machte ich die erfreuliche Erfahrung
daran. Weil Sie nun nicht immerdar bei der so weiten Entfer-
nung zu haben ist, so wollte ich ergebenst bitten, mich in diesem
Jahr noch damit zu versehen, da doch vom Hamburg oder Altona
immer Gelegenheit nach Charleston ist. Uber London würde es
auf meiner Seite, weil ich mit dem Herrn Pasche nichts zu thun
haben mag, und dann auch wegen der sonstigen vielen Unkosten,
nicht rathsam seyn. Nur wünschte ich das schwartze Pulver,
das Laxir-Pulver, und die Brust und Lungenlatwerge auch
dabey. Dann bitte ich noch um einige kleine Bibeln, Testamente
und einige Predigtbücher von dem sel. August Herrmann Franke, und die
Evangelien Postille des sel. Freylinghausen. Von dem sel. Franke die Evan-
gelien und Epistelpredigten, weil einigen Leuten noch daran gelegen
ist. Die Predigten dieser theuren Männer sind den Leuten am an-
gemessensten, weil sie andere Predigten, wenn auch die theuersten
Gottes Wahrheiten darinnen enthalten wären, nicht so gut verstehen
können, so daß alles zusammen etwa //Pfund//10 betrüge. Hierbey er-
suche ich auch den lieben Herrn Inspector aufs inständigste, die Rechnung