und Ungerechtigkeiten dieses Landes gemacht werde, so sehr werde ich durch Gottes
Gnade in meinem Gebeth gestärkt. Das ist noch gut, daß man in diesem Win-
kel der Erde eben sowohl als in Deutschland sein Herz zu Gott erheben darf. Seit-
dem mich mein Fieber verlassen hat, doch spüre ich die Folgen davon immer noch
an Händen und Füssen, kann ich mein Amt wieder ungehindert verrichten. Ich
weiß es, daß Sie Theuerster! meiner gedenken im Gebeth, ich hoffe dieses auch
von allen meinen Freunden. Halle ist immer in mein Gebeth mit eingeschlossen,
der merkwürdige Ort, aus welchen so viel Gutes in alle Theile der Welt gekommen ist.
Die Ewigkeit wird die Früchte davon zeigen. Mit den Bibeln und Gesangbü-
chern werden Sie uns in EbenEzer einen überaus großen Gefallen erweißen.
So viel ist gewis, daß EbenEzer in wenig Jahren, wenn es ohne Unterricht im
Christenthum hätte bleiben müssen, in den bejammernswürdigsten Zustand würde ver-
sezt worden seyn. Möchte es dem HErrn in Gnaden gefallen, die fast unvermeid-
lichen Indianerkrieg abzuwenden. Das Land hat sich seit dem verwüstenden
Kriege noch nicht wieder erholen können. Niemand empfindet die so tief ge-
schlagenen Wunden mehr als EbenEzer. Bis jetzt weiß ich noch nicht, ob durch mei-
nen geringen Dienst etwas ausgerichtet worden ist, doch will ich im Nahmen des
HErrn, der mich doch zu etwas brauchen will, Ihm Selen zuzuführen, fortarbeiten.
2. Corinth 4,1 Sq. Für die Erquickung, welche mir Ihro Hochwürden der
Herr Doctor Schultze bestimmt haben, danke ich gehorsamst. Doch da ich so nothdürftig
in den vergangenen Jahre durchgekommen, und auch in dem jetzigen Jahre durch
Gottes Hülfe mich durchbringen werde, so glaube ich daß der Herr D[oktor] darüber
nicht unwillig werden, wenn ich das, was am Gelde zusammengebracht wird, zur Er-
quickung zwei armer und hülfloser Wittwen anwende. Eine wohnt 11/2 Meilen
von EbenEzer ist 74 Jahr alt, die andere ist blind, und muß sich führen lassen, und
wohnt 10 Meilen von hier, diese armen Wittwen werden es dem Herrn Dr. mit Thränen
danken, und allen Segen erbitten helffen. In meinen vorigen Brief vom Jan. 88 welchen
Sie, wie ich hoffe richtig erhalten haben, bath ich um des Herrn D. Dathens Psalmen Uber-
setzung, wenn sie heraus gekommen sei, und um Castellions lateinische Bibel des A. und N. Testaments,
das Geld soll Ihnen durch die Herren v. d. Smissen richtig übermacht werden. An der
lateinischen Ubersetzung des Herrn D. Thalemanns, der 3 Evangelist. Matth., L[ukas], J[ohannes] und der Apostel
Geschichte, kann ich mich sehr vergnügen. Er übertrift den Herrn D. Dathe. Die Collegia des
Herrn D. Morus über das N. T. wenn ich nur einen gantzen Commentarium darüber hätte,
haben mir bisher große Dienste gethan, weil vor und nachmittags beim Gottesdienst allemahl
ein Capitel gelesen und kurtz erläutert wird, daß die Leute nicht umsonst über die Zeit
aufgehalten werden. Unsere KirchenGebethe verrichten wir auf unsern Knien. Die
Gnade in meinem Gebeth gestärkt. Das ist noch gut, daß man in diesem Win-
kel der Erde eben sowohl als in Deutschland sein Herz zu Gott erheben darf. Seit-
dem mich mein Fieber verlassen hat, doch spüre ich die Folgen davon immer noch
an Händen und Füssen, kann ich mein Amt wieder ungehindert verrichten. Ich
weiß es, daß Sie Theuerster! meiner gedenken im Gebeth, ich hoffe dieses auch
von allen meinen Freunden. Halle ist immer in mein Gebeth mit eingeschlossen,
der merkwürdige Ort, aus welchen so viel Gutes in alle Theile der Welt gekommen ist.
Die Ewigkeit wird die Früchte davon zeigen. Mit den Bibeln und Gesangbü-
chern werden Sie uns in EbenEzer einen überaus großen Gefallen erweißen.
So viel ist gewis, daß EbenEzer in wenig Jahren, wenn es ohne Unterricht im
Christenthum hätte bleiben müssen, in den bejammernswürdigsten Zustand würde ver-
sezt worden seyn. Möchte es dem HErrn in Gnaden gefallen, die fast unvermeid-
lichen Indianerkrieg abzuwenden. Das Land hat sich seit dem verwüstenden
Kriege noch nicht wieder erholen können. Niemand empfindet die so tief ge-
schlagenen Wunden mehr als EbenEzer. Bis jetzt weiß ich noch nicht, ob durch mei-
nen geringen Dienst etwas ausgerichtet worden ist, doch will ich im Nahmen des
HErrn, der mich doch zu etwas brauchen will, Ihm Selen zuzuführen, fortarbeiten.
2. Corinth 4,1 Sq. Für die Erquickung, welche mir Ihro Hochwürden der
Herr Doctor Schultze bestimmt haben, danke ich gehorsamst. Doch da ich so nothdürftig
in den vergangenen Jahre durchgekommen, und auch in dem jetzigen Jahre durch
Gottes Hülfe mich durchbringen werde, so glaube ich daß der Herr D[oktor] darüber
nicht unwillig werden, wenn ich das, was am Gelde zusammengebracht wird, zur Er-
quickung zwei armer und hülfloser Wittwen anwende. Eine wohnt 11/2 Meilen
von EbenEzer ist 74 Jahr alt, die andere ist blind, und muß sich führen lassen, und
wohnt 10 Meilen von hier, diese armen Wittwen werden es dem Herrn Dr. mit Thränen
danken, und allen Segen erbitten helffen. In meinen vorigen Brief vom Jan. 88 welchen
Sie, wie ich hoffe richtig erhalten haben, bath ich um des Herrn D. Dathens Psalmen Uber-
setzung, wenn sie heraus gekommen sei, und um Castellions lateinische Bibel des A. und N. Testaments,
das Geld soll Ihnen durch die Herren v. d. Smissen richtig übermacht werden. An der
lateinischen Ubersetzung des Herrn D. Thalemanns, der 3 Evangelist. Matth., L[ukas], J[ohannes] und der Apostel
Geschichte, kann ich mich sehr vergnügen. Er übertrift den Herrn D. Dathe. Die Collegia des
Herrn D. Morus über das N. T. wenn ich nur einen gantzen Commentarium darüber hätte,
haben mir bisher große Dienste gethan, weil vor und nachmittags beim Gottesdienst allemahl
ein Capitel gelesen und kurtz erläutert wird, daß die Leute nicht umsonst über die Zeit
aufgehalten werden. Unsere KirchenGebethe verrichten wir auf unsern Knien. Die