HochEhrwürdiger, Hochgelahrter pIm Herrn sehr Werther und theurer Herr Professor,
Uns hat bißher recht hertzlich verlanget, von den Umständen unserer lieben
Väter und Knechte Gottes in Halle, und insonderheit von dem Wohlstande
Ew. HochEhrwürden, wie auch des theuren Herrn Past. Freylinghausen einige
Nachricht zu erhalten, haben aber biß dato vergeblich darauf gewartet. Davon
sind wir in unserm Hertzen genungsam überzeuget, daß dero zu uns tra-
gende väterl. Liebe und Gewogenheit noch eben so groß u. ernstlich sey als
sie gewesen, da wir noch in Halle an dem Werck des Herrn mit Hand
anzulegen gewürdiget worden und also vermuthen wir, daß zwar
einige Briefe nebst unsern zurück gelaßenen Büchern abgeschickt sind: was
aber die wirckliche Überbringung derselben gehindert hat, ist uns un-
bekandt. Auch von Londen aus haben wir seit unserer Abreise aus
Dover noch nicht eine Zeile gesehen, ob wir wohl ietzt schon zum vierdten
mahl geschrieben u. unsere Diaria überschickt haben. Hoffentlich werden
Ew. HochEhrwürden unsere letzte Briefe durch den Herrn Commiss. von Reck em-
pfangen, und daraus unsern u. unserer Gemeinde damaligen Zu-
stand erkant haben. Gott hält uns noch immer unter seiner gnädigen
und väterl. Aufsicht und Zucht, u. weil uns durch mancherley dem
Fleische gar rauhe und unangenehme Wege die gegenwärtige Welt
recht bitter und nach der ewigen Ruhe desto begieriger machen. Einige
sind uns schon in die frohe Ewigkeit durch den zeitl. Tod vorange-
gangen, welche wir gewis in dem Schooß und Armen unsers Im-
manuels an jenem Tage der Erquickung finden werden. Wir
beyde genießen zwar den Seegen unsers himml. Vaters einer voll-
kommen Gesundheit, und müßen zum Preise unsers Erbarmers bekennen,
daß er großes an unsern Seelen und Leibern bißher gethan hat, u. noch
täglich thut. Die leiblichen Umstände unserer Zuhörer aber haben uns
viel Bekümmerniß und Zerstreungen verursachet. Viele derselben sind
Väter und Knechte Gottes in Halle, und insonderheit von dem Wohlstande
Ew. HochEhrwürden, wie auch des theuren Herrn Past. Freylinghausen einige
Nachricht zu erhalten, haben aber biß dato vergeblich darauf gewartet. Davon
sind wir in unserm Hertzen genungsam überzeuget, daß dero zu uns tra-
gende väterl. Liebe und Gewogenheit noch eben so groß u. ernstlich sey als
sie gewesen, da wir noch in Halle an dem Werck des Herrn mit Hand
anzulegen gewürdiget worden und also vermuthen wir, daß zwar
einige Briefe nebst unsern zurück gelaßenen Büchern abgeschickt sind: was
aber die wirckliche Überbringung derselben gehindert hat, ist uns un-
bekandt. Auch von Londen aus haben wir seit unserer Abreise aus
Dover noch nicht eine Zeile gesehen, ob wir wohl ietzt schon zum vierdten
mahl geschrieben u. unsere Diaria überschickt haben. Hoffentlich werden
Ew. HochEhrwürden unsere letzte Briefe durch den Herrn Commiss. von Reck em-
pfangen, und daraus unsern u. unserer Gemeinde damaligen Zu-
stand erkant haben. Gott hält uns noch immer unter seiner gnädigen
und väterl. Aufsicht und Zucht, u. weil uns durch mancherley dem
Fleische gar rauhe und unangenehme Wege die gegenwärtige Welt
recht bitter und nach der ewigen Ruhe desto begieriger machen. Einige
sind uns schon in die frohe Ewigkeit durch den zeitl. Tod vorange-
gangen, welche wir gewis in dem Schooß und Armen unsers Im-
manuels an jenem Tage der Erquickung finden werden. Wir
beyde genießen zwar den Seegen unsers himml. Vaters einer voll-
kommen Gesundheit, und müßen zum Preise unsers Erbarmers bekennen,
daß er großes an unsern Seelen und Leibern bißher gethan hat, u. noch
täglich thut. Die leiblichen Umstände unserer Zuhörer aber haben uns
viel Bekümmerniß und Zerstreungen verursachet. Viele derselben sind