noch kranck und elend; einige laborieren an der Dysenterie, and-
ere an geschwollenen Füßen. Die Leute leben mäßig und ordentl.,
daher wir es nicht faßen können, was doch die Ursache von
solchem Übel seyn müße. Wir haben unsere eigene Medicin,
die uns von Ihrem werthen Orte mitgegeben worden, offt herge-
geben, die auch bey verschiedenen Personen ihren herlichen Effect gethan
und viel Lob Gottes verursachet hat: Doch ists unmöglich vie-
len mit einem so kleinen Vorrath zu dienen, zumahl da einige
Kranckheiten von solcher Beschaffenheit sind, daß mit dem Ge-
brauch der besten Artzeneyen ziemlich lange müste angehalten
werden. Daher wiederholen wir unsere schon neulich gethane Bitte
uns folgende Medicin in beliebiger Quantitaet so bald als
möglich zu schicken: Pilul parg. & polychr., Essent. dulcis & amar.
Pulv. antisiasm. & bezoard, wenige vitales. item Kampffer-Spirit.
Pimpenellen-Essenz, und was sonst der Herr Prof. Juncker von
seinen eigenen Artzeneyen zu senden belieben möchte. Wir hoffen
alles mit allem Danck zu bezahlen. Unser Ort sieht noch nicht
einem Dorffe, viel weniger einer Stadt ähnlich, weil die lieben
Leute noch nicht so viel Zeit finden können, an ihren eigenen
Häuser-Bau zu gehen. Etliche haben sich kleine Hütten von Holtz
aufgerichtet, und die übrigen müßen sich in der großen zum
gemeinschafftl. Gebrauch aufgerichteten Hütte zum Schaden ihrer
Gesundheit behelffen. Ein Magazin, ingleichen ein Wohn-Hauß
ist von den Zimmerleuten aufgerichtet worden, welches letztere
aber der Schul-Meister Orthmann mit seiner unartigen Frau de
facto und uns zum Trotz bezogen hat. Jetzo hat man ange-
fangen, unsere beyde Häuser zu bauen. Ob auch zur Kirche
und zu einem eigenen Schul-Hause möchte Anstalt gemacht
werden, wird die Zeit lehren. Ew. HochEhrwürden erzeigen