am Savanah Fluß gelegenen Ort zu ziehen, und zwar mit den Bedingungen,
daß Häuser, Hütten, die aus gearbeitete Stücken Landes und alle na-
gelfeste Dinge Zurücke gelaßen würden. Die Remotion hierher ist uns nicht
sehr beschwerlich gewesen, weil der neue Ort von dem alten zu Lande
nur 2 Stunden und zu Wasser 4 Stunden abliegt, das denn die Leute
ihre Dienge theils auf Boaten, theils auf dem Rücken hergebracht haben.
Doch sind wir, wie aus dem Diario zu ersehen, nicht alle auf einmahl
hergezogen, sondern etliche Weiber sind ihrer Gärten und des ge-
pflanzten Korns wegen, das sie noch dis Jahr genießen sollen,
fast biß gegen Pfingsten dort geblieben: und da nur für den
Schulmeister Ortmann und den Apotheker Zwiffler auf unsere Veranstal-
tung Hütten gebauet sind, so ziehen sie auch hierher, daß also
außer ein Weib und ein junger Saltzburger, der die Kälber
daselbst hütet noch drinn gelaßen wird. Die Stadt-Plätze sind den
Leuthen unter vieler Contradiction des Herrn Vats ausgelegt worden,
und ob man sie gleich hiebey mit Drohen und besorglicher Vaticiniis irre
und schüchtern machen wollen, so haben sie doch in kurtzer Zeit, ob wohl
bey vieler Leibes Schwachheit ihre Hütten und beßer als in alt Eben Ezer
aufgebauet, und die Hauß Plätze stat kleiner Gärten mit guten
Zäunen verwahrt. Einige Hauß-Gärten haben sehr schönen Boden, die
jenigen aber, die von dem Fluße weiter entfernet liegen, sind nicht
viel beßer als in alt Eben Ezer, doch its alles eben und trocken und
also zum Bauen viel bequemer als dort. Die Situation der Stadt ist
so schön, daß wir es uns nicht beßer wünschen können: nach Puris-
burg kan man mit einem Boate in 2 und nach Savannah
in 6 Stunden fahren, wenn man die Fluth immer mit sich hat. Mit die-
ser Remotion sind wir nun vielen, auch denen, von denen man es
nicht vermuthen solte, gleichsam ein Dorn im Auge, und prognosticirt
man uns von unserer Wahl und Wegziehen, das man thöricht und ei-
gensinnig heißt, viel Böses, macht auch solche geschehene Veränderung zur
Ursache, daß einige Indianer feindseligkeiten verüben wollen. Das
Land zu den Gärten auf beyden Seiten der Stadt ist noch nicht ausgeme-
sen, ob ich wohl den Herrn Oglethorpe mündlich und schrifftl. auf beweg-
lichste darum ersuchet habe. Das erstemahl hieß es, der Feld Meßer hätte
die Order darzu gehabt, zu andern Zeit solte es den Leuten nützli-
cher heißen, wenn niemand seyn Land wüßte, sie sollten alles
gemeinschaftlich ausarbeiten, und nun wird mir zur Antwort, daß
sie aus gemeßen werden sollen, wenn der Feldmeßer, der etliche
hundert Meilen unter die Indianer geschickt worden, wieder zurück
kommen wird. Da es nur mit der Gewismachung der Gärte so lange
an steht, und die armen Leute darüber eine offenbahre Hin-
derung an ihrer Arbeit und Erwerbung ihres eigenen Unterhalts
haben, wie wird es mit den übrigen 48 Ackern, die jeder Fa-
milie außer den 2 Morgen zum Garten zukommen, doch einmahl
werden. Aus diesen und dergleichen Diengen kan man immer deutlicher
erkennen, ob man es mit den Saltzburgern so gut meinet
als mit dem Munde auch wohl gar durch Schrifft vorgegeben
wird. Wo gut Land für unsre gantze Gemeine herkommen wil,