weitläuffig und ungelegen ist. Der Herr wolle ferner seine Hand über uns
halten. Aus Pensylvanien haben wir seit der Abreise des Herrn Weisigers
von uns keine Nachricht gehabt, ob wohl an den Herrn Siron in Philadelphie
etliche mahl geschrieben worden. Dieser Tagen ist uns das Buch zu Händen ge-
kommen, welche der noch lebende Prediger in Neu-Yorck und Albanien, Herr
Berkenmeyer wieder den Schneider van Dieren, der in dortigen Ge-
genden bißher Ministerialia verrichtet, geschrieben hat. Es ist ein Buch in 4
fast ein Alphabeth starck, und in Holländischer Sprache geschrieben. Gedachter
Berkenmeyer ist uns sonst schon als ein fleischlicher weltlichgesin-
nter Mann beschrieben worden, der selbst seiner Gemeinde theils für sich
selbst theils durch seine Frau viel Anstoß gegeben. Diesen Charackter
aber merkt man auch an ihm in dieser s. Schrifft. Der van Dieren
hat ihm etliche Laster öffentl. vorgeworffen. Da er sich denn so viel
als möglich zu schützen sucht: hingegen seinen Gegner nichts anderes vor-
zurücken weiß, als daß er ein Schneider sey, nicht studirt habe,
keinen Beruff und Ordination zeigen könne und im Pietismo ste-
cke et cetera, wie er sich denn in dem gantzen Buche als ein Feind aller
rechtschaffenen Lehrer und frommen Christen nach dem Exempel seiner
jämmerlichen Vorgänger in Teutschland, die er offt mit Eloqiis als
tapfere Verfechter der Orthodoxie anführet, öffentl. darstellet.
Er hat auf allen Blädtern und sonderlich am Ende einen großen
Vorrath von Noten und Allegationen zusammen gestoppelt, die viel-
mahl kindisch, schändlich und höchstärgerlich sind. O wie heilsam
würde es seyn, wenn doch nur ein einiger rechtschaffener Lehrer
in diese finsteren Gegenden kommen möchte, der zwar auf vielerley
Weise seine Leiden, aber gewis auch seinen Seegen haben würde.
Sie sind dort auch der bösen Prediger überdrüßig. Wegen des nahen
Oster-Festes fehlet es uns an Zeit mehr zu schreiben, werden aber
die erste Gelegenheit hierzu ergreifen, in der Hoffnung, unsere
in Christo sehr Werthen Väter werden nicht müde werden, in Ihrem
Antworten uns in unserm Amte immer zu mehrern Ernste auf-
zu muntern, und uns hier und da zu rechte zu helffen: weßen wir
uns insonderheit zu Euer HochEhrwürden gewis versehen. Wir über
halten. Aus Pensylvanien haben wir seit der Abreise des Herrn Weisigers
von uns keine Nachricht gehabt, ob wohl an den Herrn Siron in Philadelphie
etliche mahl geschrieben worden. Dieser Tagen ist uns das Buch zu Händen ge-
kommen, welche der noch lebende Prediger in Neu-Yorck und Albanien, Herr
Berkenmeyer wieder den Schneider van Dieren, der in dortigen Ge-
genden bißher Ministerialia verrichtet, geschrieben hat. Es ist ein Buch in 4
fast ein Alphabeth starck, und in Holländischer Sprache geschrieben. Gedachter
Berkenmeyer ist uns sonst schon als ein fleischlicher weltlichgesin-
nter Mann beschrieben worden, der selbst seiner Gemeinde theils für sich
selbst theils durch seine Frau viel Anstoß gegeben. Diesen Charackter
aber merkt man auch an ihm in dieser s. Schrifft. Der van Dieren
hat ihm etliche Laster öffentl. vorgeworffen. Da er sich denn so viel
als möglich zu schützen sucht: hingegen seinen Gegner nichts anderes vor-
zurücken weiß, als daß er ein Schneider sey, nicht studirt habe,
keinen Beruff und Ordination zeigen könne und im Pietismo ste-
cke et cetera, wie er sich denn in dem gantzen Buche als ein Feind aller
rechtschaffenen Lehrer und frommen Christen nach dem Exempel seiner
jämmerlichen Vorgänger in Teutschland, die er offt mit Eloqiis als
tapfere Verfechter der Orthodoxie anführet, öffentl. darstellet.
Er hat auf allen Blädtern und sonderlich am Ende einen großen
Vorrath von Noten und Allegationen zusammen gestoppelt, die viel-
mahl kindisch, schändlich und höchstärgerlich sind. O wie heilsam
würde es seyn, wenn doch nur ein einiger rechtschaffener Lehrer
in diese finsteren Gegenden kommen möchte, der zwar auf vielerley
Weise seine Leiden, aber gewis auch seinen Seegen haben würde.
Sie sind dort auch der bösen Prediger überdrüßig. Wegen des nahen
Oster-Festes fehlet es uns an Zeit mehr zu schreiben, werden aber
die erste Gelegenheit hierzu ergreifen, in der Hoffnung, unsere
in Christo sehr Werthen Väter werden nicht müde werden, in Ihrem
Antworten uns in unserm Amte immer zu mehrern Ernste auf-
zu muntern, und uns hier und da zu rechte zu helffen: weßen wir
uns insonderheit zu Euer HochEhrwürden gewis versehen. Wir über