zu mir, u. begehrete in unserm kleinen Boate, darin mein lieber College morgen zu den teutschen
Knechten fahren wird, mit nach Savannah zu fahren, u. dem Herrn Oglethorpe Danck zu sagen. Er meldete sich
deshalb auch bey Herrn Gronau, weil er aber versprochen hatte, Fleisch u. Mehl für unsere Hirten und
andere dürfftige Persohnen mit zubringen, u. es gantz ungewiß ist, obsich Herr Oglethorpe sich noch in
Savannah befindet, indem er schon neulich Mittwoch nach Charles-Town reisen wolte, mußte man
ihm diese Mittreise wiederrathen, zumahl da die 2 Ruderer bey den ietzigen sehr hohen Waßer nicht gern
eine müßige Persohn, die nur das schmale Boat wanckend macht, mitnehmen wolten. Hierüber wurde
er eben sehr unwillig, u. gab durch s. posituren nicht undeutlich zu erkennen, daß er abermahl einen
außerordentl. Impulsum u. Befehl (wie ers zu heißen pflegt) habe ietzt zu Herrn Oglethorpe zu gehen,
welches er zu Anfange dieser Woche, da er mit mir //in// Savannah war, ohn Zweiffel aus Mangel die-
ses Befehls unterlaßen hat. Ist Herr Oglethorpe noch da, so kan er kommenden Dienstag mit uns.
großen Boate herunter fahren, als welches mehr Fleisch hohlen wird. Auch sagte ich ihm, daß wenn
Herr Oglethorpe von CharlesT. wieder komme, er länger in Savannah bleiben werde, da ich denn
wieder um nöthige Geschäffte willen zu ihm zu reisen gedächte.
Nachdem mein lieber College von Savannah wiederkommen ist, erfuhr ich durch einen Saltzburger,
der mit in Savannah gewesen, die eigentl. Ursache, warum Herr Thilo so ernstl. drauf gedrun-
gen, diesmahl nach Savannah zu reisen, welche er uns aber so gut er gekont, verborgen gehalten,
u. sich hiebey nicht als ein aufrichtiger Christ, der fromm u. ohne falsch wei eine Taube seyn soll,
bewiesen hat. Er hat nemlich an den Doctor der HEhuter einen Brief, welchen die Ortmannin unter
ihrem Nahmen dem gedachten Saltzburger zur Bestellung überbracht u. vorgegeben hat, sie hätte
darin an die HEhuter wegen eines neuen Boate, das sie von ihm kauffen wolle, desgleichen
wegen eines Paars neuer Schuhe, die ihr Schuhmacher für sie machen solte, geschrieben, u. nur die
Aufschrifft an den Doctor gemacht. Weil nun aber dem Doctor u. die andern HEhuternicht zu
nach CharlesTown verreiset sind, u. nur der Schuhmacher alleine zu Hause gewesen,
so läßt er, da er selbst nicht lesen kan, sich durch den Saltzburger als Uberbringer den
Brief vorlesen, in der Meinung, er gehe nach dem lügenhafften Vorgeben der Ortmannin den
Schuhmacher an, sie werden aber alle beyde roth, da sie im Briefe finden, daß Herr Thilo den
Doctor bittet, er möchte zu dem Englischen Prediger in Savannah gehen u. ihn fragen, ob er ihn mit
der Helffensteinin Tochter kommende Woche copuliren wolle, u. ob er dafür mehr als in
England gewöhnlich ist, nemlich eine halbe Crone zahlen dürffe. Er möchte aber weder dem
Uberbringer noch dem Prediger (welches diesmahl mein lieber College war) etwas davon
sagen, weil er sonst die intendirte Copulation hindern möchte: er solle ihm k. Antwort
schreiben, sondern nur ja oder nein sagen laßen, damit alles verschwiegen bliebe. Da slo Herr Thilo
von einer in england gewöhnl. Trauung-Bezahlung weiß, so hat er dies ohne Zweiffel von
der Ortmannin gehört, die ihm wohl allerhand Vorschläge thun wird. Zu verwundern ists,
daß er so familiair mit einer so lasterhafften Persohn, als die Ortmannin ist, umgeht,
u. die kirchl. Gesellschafft ist ihm so eckelhafft, indem er in langer Zeit nicht hinnein gekommen.
Knechten fahren wird, mit nach Savannah zu fahren, u. dem Herrn Oglethorpe Danck zu sagen. Er meldete sich
deshalb auch bey Herrn Gronau, weil er aber versprochen hatte, Fleisch u. Mehl für unsere Hirten und
andere dürfftige Persohnen mit zubringen, u. es gantz ungewiß ist, ob
Savannah befindet, indem er schon neulich Mittwoch nach Charles-Town reisen wolte, mußte man
ihm diese Mittreise wiederrathen, zumahl da die 2 Ruderer bey den ietzigen sehr hohen Waßer nicht gern
eine müßige Persohn, die nur das schmale Boat wanckend macht, mitnehmen wolten. Hierüber wurde
er eben sehr unwillig, u. gab durch s. posituren nicht undeutlich zu erkennen, daß er abermahl einen
außerordentl. Impulsum u. Befehl (wie ers zu heißen pflegt) habe ietzt zu Herrn Oglethorpe zu gehen,
welches er zu Anfange dieser Woche, da er mit mir //in// Savannah war, ohn Zweiffel aus Mangel die-
ses Befehls unterlaßen hat. Ist Herr Oglethorpe noch da, so kan er kommenden Dienstag mit uns.
großen Boate herunter fahren, als welches mehr Fleisch hohlen wird. Auch sagte ich ihm, daß wenn
Herr Oglethorpe von CharlesT. wieder komme, er länger in Savannah bleiben werde, da ich denn
wieder um nöthige Geschäffte willen zu ihm zu reisen gedächte.
Nachdem mein lieber College von Savannah wiederkommen ist, erfuhr ich durch einen Saltzburger,
der mit in Savannah gewesen, die eigentl. Ursache, warum Herr Thilo so ernstl. drauf gedrun-
gen, diesmahl nach Savannah zu reisen, welche er uns aber so gut er gekont, verborgen gehalten,
u. sich hiebey nicht als ein aufrichtiger Christ, der fromm u. ohne falsch wei eine Taube seyn soll,
bewiesen hat. Er hat nemlich an den Doctor der HEhuter einen Brief, welchen die Ortmannin unter
ihrem Nahmen dem gedachten Saltzburger zur Bestellung überbracht u. vorgegeben hat, sie hätte
darin an die HEhuter wegen eines neuen Boate, das sie von ihm kauffen wolle, desgleichen
wegen eines Paars neuer Schuhe, die ihr Schuhmacher für sie machen solte, geschrieben, u. nur die
Aufschrifft an den Doctor gemacht. Weil nun aber dem Doctor u. die andern HEhuter
nach CharlesTown verreiset sind, u. nur der Schuhmacher alleine zu Hause gewesen,
so läßt er, da er selbst nicht lesen kan, sich durch den Saltzburger als Uberbringer den
Brief vorlesen, in der Meinung, er gehe nach dem lügenhafften Vorgeben der Ortmannin den
Schuhmacher an, sie werden aber alle beyde roth, da sie im Briefe finden, daß Herr Thilo den
Doctor bittet, er möchte zu dem Englischen Prediger in Savannah gehen u. ihn fragen, ob er ihn mit
der Helffensteinin Tochter kommende Woche copuliren wolle, u. ob er dafür mehr als in
England gewöhnlich ist, nemlich eine halbe Crone zahlen dürffe. Er möchte aber weder dem
Uberbringer noch dem Prediger (welches diesmahl mein lieber College war) etwas davon
sagen, weil er sonst die intendirte Copulation hindern möchte: er solle ihm k. Antwort
schreiben, sondern nur ja oder nein sagen laßen, damit alles verschwiegen bliebe. Da slo Herr Thilo
von einer in england gewöhnl. Trauung-Bezahlung weiß, so hat er dies ohne Zweiffel von
der Ortmannin gehört, die ihm wohl allerhand Vorschläge thun wird. Zu verwundern ists,
daß er so familiair mit einer so lasterhafften Persohn, als die Ortmannin ist, umgeht,
u. die kirchl. Gesellschafft ist ihm so eckelhafft, indem er in langer Zeit nicht hinnein gekommen.