an allen Dingen scheiden, bringts 1 Tag doch wie-
der ein. O mein wehrter Bruder, es ist gewiß
eine große Ehre um Christi willen leiden und arbeiten
er läßt es auch schon in dieser Welt nicht unbe-
lohnt, wenn uns auch nur eine einige Seele als
ein wiedergefundenes Schäflein geschenckt, und
von uns dem Ertz-Hirten zugeführet wird, so
ists Belohnung genung für unsere Arbeit und Leiden.
Denn eine Sele ist ja, wie Sie wißen, vor Gott
kostbarer als Himmel und Erde, und alle Schätze;
es soll aber bey einer nicht bleiben, ist der Hey-
land der die Selen überaus lieb hat, wird ihrer
nach und nach mehrere Hinzuthun, daß endl[ich] ein
Häuflein eine kleine Heerde, wenn es auch nur
2 oder 3 wären, daraus wird. Hatten Sie solcher
Selen damals da Sie diesen Brief schrieben nur
etl. die Jesum liebten, so waren diese doch auch
ein Siegel ihres Ambts, und wollen sich die ü-
brig[en] nicht gewinnen laßen, so sind es doch die-
se Wenige wehrt, daß Sie nach Petersburg
gekommen, und dort das Netz ausgeworfen haben.
Vielleicht kommt eine Zeit, da die Gewißen, die
jetzt sicher schlafen, aufwachen; und da der Saame
der jetzt unfruchtbar liegt, hervor komme, und Frü-
chte in die Ewigkeit trage. Seine Wege sind offt un-
ausforschl.