Eben Ezer den 23 Julii 1741
Hochwürdiger p.In Jesu theuerster und Werthester Herr Doctor
Ew. Hochwürden werden vermutlich unsern letzten Brief vom 5 Junii
anni currentis nicht viel eher als den ietzigen bekommen, weil der Cap.
Thomson, dem er nebst andern Briefen und dem Diario zur Be-
stellung übergeben worden, erst vor etlichen Wochen abgesegelt
ist. Unser starck gewordenes Diarium gibt dis mahl Gelegen-
heit abermahl einige Zeilen an dieselben zu schreiben, und
eines und das andere von den Umständen unserer Gemeine
und des Landes zu berichten. Uns beyde hat der gnädige Gott
bisher an Leibes- und Gemüths Kräfften recht mercklich gestärcket,
daß wir unsere Amts Geschäffte ungehindert ausrichten können.
Unsere Defecte im Christenthum und Amts-Tüchtigkeit werden
uns zwar je länger je mehr offenbahr, doch weil wir an
unserm barmhertzigen allgenungsamen Oberhaupt im Glauben
hangen, und alle unsere Gerechtigkeit und Stärcke in seinem
Versöhn-Blute suchen und finden, läßt er uns unwürdige
Werck Zeuge nicht ohne allen Seegen, wovon Euer Hoch-
Würden Specialia im Diario finden werden, wofür dem
Herrn alle Ehre und Anbetung gebracht werden müße in Zeit
und Ewigkeit. Es ist mir bey denen sehr wichtigen Worten
des liebsten Heylandes im letzten Sontags Evangelio Matth. VII 22
aufs neue gar nachdrücklich ins Gemüth gefallen, was ich
nur unlängst gelesen habe: "Gleich wie mancher, der am
Kasten Noae gearbeitet, dem Noah und den Seinen zur
Errettung geholffen, so kan mancher andern zur Seeligkeit helffen,
der doch verdammt wird"; welches mir und meinen sehr Wer-
then Herrn Collegen durch Gs Gnade darzu dienen soll, unsers
Beruffs und Erwehlung immer gewißer zu werden, daß wir
über kurtz oder lang unsern Lauff mit Freuden vollenden.
anni currentis nicht viel eher als den ietzigen bekommen, weil der Cap.
Thomson, dem er nebst andern Briefen und dem Diario zur Be-
stellung übergeben worden, erst vor etlichen Wochen abgesegelt
ist. Unser starck gewordenes Diarium gibt dis mahl Gelegen-
heit abermahl einige Zeilen an dieselben zu schreiben, und
eines und das andere von den Umständen unserer Gemeine
und des Landes zu berichten. Uns beyde hat der gnädige Gott
bisher an Leibes- und Gemüths Kräfften recht mercklich gestärcket,
daß wir unsere Amts Geschäffte ungehindert ausrichten können.
Unsere Defecte im Christenthum und Amts-Tüchtigkeit werden
uns zwar je länger je mehr offenbahr, doch weil wir an
unserm barmhertzigen allgenungsamen Oberhaupt im Glauben
hangen, und alle unsere Gerechtigkeit und Stärcke in seinem
Versöhn-Blute suchen und finden, läßt er uns unwürdige
Werck Zeuge nicht ohne allen Seegen, wovon Euer Hoch-
Würden Specialia im Diario finden werden, wofür dem
Herrn alle Ehre und Anbetung gebracht werden müße in Zeit
und Ewigkeit. Es ist mir bey denen sehr wichtigen Worten
des liebsten Heylandes im letzten Sontags Evangelio Matth. VII 22
aufs neue gar nachdrücklich ins Gemüth gefallen, was ich
nur unlängst gelesen habe: "Gleich wie mancher, der am
Kasten Noae gearbeitet, dem Noah und den Seinen zur
Errettung geholffen, so kan mancher andern zur Seeligkeit helffen,
der doch verdammt wird"; welches mir und meinen sehr Wer-
then Herrn Collegen durch Gs Gnade darzu dienen soll, unsers
Beruffs und Erwehlung immer gewißer zu werden, daß wir
über kurtz oder lang unsern Lauff mit Freuden vollenden.
An den Herrn D. Francken