Waysenhause reichlich wieder erstatten wird. Mit unserm me-
dico dem Herrn Thilo wird es nicht beßer sondern von Zeit
zu Zeit schlimmer. Er kommt gar nicht, u. seine Frau
nur dann u. wann zur Kirche. Wie der Gs Dienst ist, so
ist auch die Ausrichtung des Beruffs, welches wohl recht
sehr zu bedauern ist. Ich habe ihm den vorgedachten
Brief der Herren Trustees, darin auch für sein Leibliches
gesorgt wird, communiciret, er läßt sichs aber nicht ein-
mahl mercken, daß es ihm lieb sey, viel weniger wird
er zu einigen Fleiß ermuntert. Weil er sonst nichts
zu thun hat, so hat er zu Anfange des Winters selbst
Steine gemacht, u. sich einen sehr geschickten Ofen
aufgesetzt, die Stube heitzen zu können, daraus wir
schließen müßen, er wolle in EbenEzer bleiben, ob
wir ihn wohl im Octobr. deutlich zu verstehen gegeben,
daß man es lieber sähe, er zöge von hier weg, denn
daß er sich seine wenige Mühe bey den Patienten
so theuer wolte bezahlen laßen, welches unsere arme
Leute in die Länge nicht aushalten könten. Wir wißen,
daß Ew. Hochwürden auch mit mancherley unordentl. Leu-
ten Ihre Noth haben, die viel größer u. schwerer als
die unsrige ist, welches uns bey unserer wenigen Er-
fahrung zum desto größern Mitleiden bewegt, u. uns
zur demüthigen Fürbitte antreibt. Gott laße uns
bald von dero WohlErgehen u. von dem geseegneten
Fortgange seines Wercks auf der Universitaet u. im
Waysen Hause, auch an andern Orten etwas erfreuli-
ches vernehmen. Unser Gemüth wandelt immer mit Ihnen
wir beten für Sie, und werden hoffentl. auch bald über
das Gute, so Ihnen bisher wiederfahren, den Herrn loben.
Wir grüßen Sie alle viel tausendfach mit Psalm. 79 Vers 13, und
verbleiben
dico dem Herrn Thilo wird es nicht beßer sondern von Zeit
zu Zeit schlimmer. Er kommt gar nicht, u. seine Frau
nur dann u. wann zur Kirche. Wie der Gs Dienst ist, so
ist auch die Ausrichtung des Beruffs, welches wohl recht
sehr zu bedauern ist. Ich habe ihm den vorgedachten
Brief der Herren Trustees, darin auch für sein Leibliches
gesorgt wird, communiciret, er läßt sichs aber nicht ein-
mahl mercken, daß es ihm lieb sey, viel weniger wird
er zu einigen Fleiß ermuntert. Weil er sonst nichts
zu thun hat, so hat er zu Anfange des Winters selbst
Steine gemacht, u. sich einen sehr geschickten Ofen
aufgesetzt, die Stube heitzen zu können, daraus wir
schließen müßen, er wolle in EbenEzer bleiben, ob
wir ihn wohl im Octobr. deutlich zu verstehen gegeben,
daß man es lieber sähe, er zöge von hier weg, denn
daß er sich seine wenige Mühe bey den Patienten
so theuer wolte bezahlen laßen, welches unsere arme
Leute in die Länge nicht aushalten könten. Wir wißen,
daß Ew. Hochwürden auch mit mancherley unordentl. Leu-
ten Ihre Noth haben, die viel größer u. schwerer als
die unsrige ist, welches uns bey unserer wenigen Er-
fahrung zum desto größern Mitleiden bewegt, u. uns
zur demüthigen Fürbitte antreibt. Gott laße uns
bald von dero WohlErgehen u. von dem geseegneten
Fortgange seines Wercks auf der Universitaet u. im
Waysen Hause, auch an andern Orten etwas erfreuli-
ches vernehmen. Unser Gemüth wandelt immer mit Ihnen
wir beten für Sie, und werden hoffentl. auch bald über
das Gute, so Ihnen bisher wiederfahren, den Herrn loben.
Wir grüßen Sie alle viel tausendfach mit Psalm. 79 Vers 13, und
verbleiben
Ew. HochwürdenUnsers im Herrn sehr Werthen Herrn Doctorisergebenste
Johann Martin Boltzius.
Israel Christian Gronau.
EbenEzer den 7 Jan.
1743.
1743.