EbenEzer den 9 Junii 1743
Hochwürdiger p
In Christo sehr Werther Herr Doctor,
 
Gegen das Ende der vorigen Woche schenckte uns Gott das Vergnü-
gen von Ew. Hochwürden einen sehr angenehmen Brief vom
15 Febr. a.c. zu empfangen, wobey sich auch die Be-
rechnung derer für uns eingelauffenen LiebesGaben an
Gelde, u. die Specificationes der Artzeneyen, Bücher u.
Leinwand fanden, welche theils den 14 Julii, theils den
19 Sept. a.p. von Halle abgeschickt worden, u. nebst
Ihrem geehrtesten Briefe zugleich hier angekommen sind. Wir
müßen es abermahl zum Lobe Gottes bekennen, daß so
wohl gedachter Brief als auch die Wohlthaten an Büchern
u. Leinwand, welche gestern auf unsere gewöhnliche Art
unter Singen, Beten u. Betrachtung des göttl. Worts
öffentl. ausgetheilt worden, viele hertzliche Freude u.
geistlichen Seegen zur Erbauung unter uns angerichtet
hat, wovon Ew. Hochwürden einige Specialia (doch
nur die wenigsten) im Diario von dem gestrigen u.
heutigen dato finden werden. Es ist uns dismahl die
Ein- u. Austheilung so leicht u. angenehm worden als
kaum jemahls in der vorigen Zeit, u. haben sich die
Glieder unserer Gemeine, alte u. Junge beyderley Ge-
schlechts auf vorhergeschehene freundliche Invitation so
häuffig in der Jerusalems-Kirche dazu eingestellt,
als sonst, bey dem öffentl. Gottes-Dienst an den Sonn-
u. Feyer-Tagen zu geschehen pfleget. Ihr vorgedachter
angenehmer Brief ist ein geseegnetes Mittel gewesen,
 
An Herrn Dr. u. Pr. Francken.