ich wohl täglich an denen mir vorkommenden Exempeln
rechtschaffner Zuhörer Freude u. Erquickung habe. Doch
fehlet es auch nicht an solchen, die Unfriede u.
Bekümmerniß anrichten, zuförderts durch ihre beharliche
Unbußfertigkeit, oder angenommene Heucheley, so denn
aber auch durch übles Verhalten gegen den Nechsten,
welche unter Gottes Seegen schon nach u. nach ge-
steuret werden könte, wenn man Mittel u. Macht
in Händen hätte, solche äuserlich zu straffen,
die sich durch Gottes Wort nicht wollen straffen,
u. durch das Amt der Schlüßel und Kirchen-Zucht
nicht wollen in Ordnung bringen laßen. Ich habe
hievon, u. wie nothwendung eine Art der Ab-
straffung der Laster und Unordnungen unter uns
beim Anwachß der Gemeine sey, umständlich unter
dem heutigen Dato an den Werthen Herrn HoffPrediger
Ziegenhagen geschrieben, u. hoffe, er werde etwas bey
den Herrn Trustees auswircken, daß die Obrigkeit in
Savannah, die uns ohne Ursache ungeneigt ist, uns
nicht die Hände binden, sondern in Beförderung des
Guten u. Hinderung des Bösen die Hände bieten
möge. Ich sorge, was sie hier Englische Freyheit
heißen, u. was sich auch gern in unsrer Gemei-
ne einflechten wil, kommt mit der sogenanten
Academischen Freyheit, (welches mehr ein Misbrauch
der Freyheit u. straffbahre Licenz heißen möchte)
ziemlich über ein, u. ist jungen Leuten so schädlich