dazu gethan werden, da ihn die Nothwendigkeit regirt. Denn aus-
ser daß man die Victualien nirgends recht aufheben und die
Krancken der Gemeine und des W. H. recht versorgen kann,
so brauchen wir für den redlichen Oeconomum Kalcher,
deßen Familie sich im Waysenhause vermehrt hat, desgleichen
für seine 2 redliche Mitarbeiter und ihre Familie einige
gute Stuben und Kammern, welche sie in dem neuen Hause be-
kommen, und die Kinder bey sich haben, das jetzige W. H. aber
zur KranckenPflege, Magazin und Seiden-Hause gebraucht
werden. Wir waren erst Willens, ein à partes Haus zum
Seidenmachen zu bauen; es ist aber das bisherige W. H.
wenn es ein ander Dach bekömmt, zu diesem und andern
Endzwecken gut. Dieses neue W. H. komt mit der Fronte theils
gegen die schmale Seite des Alten, theils gegen die Küche über,
und hat neben sich nach Nord-West zu des Zimmermannes
Werckstädte nebst einem Groß- und Baum-Garten; neben
diesen an der äußern Ecke der Stadt nach Nord-West ste-
het ein groß just 4 eckigtes Haus, welches unten Pferde- Küh-
und s[eit] k[urzem] Schwein Ställe (jeder durch dicke Wände unterschieden)
oben aber die Dresch-Tenne und neben derselben Behältniße
für Heu und die Feldfrüchte in sich faßet. Auf dem Hofe dieses
Gebäudes ist s[eit] k[urzem] eine große Mist Grube, und außer dem Hofe
noch eine andere, weil man bey den großen Feldern zu der Eu-
ropaeischen Frucht viel Dünge nöthig hat. Wir haben zwar einen