Digitale Sammlungen

 

 

Unter die verborgenen und uns unbegreifflichen Wege
Gottes gehöret es, was ich ietzt Ew. Hochwürden
und andern Vätern mit Betrübniß meines Hertzens
berichten muß. Er hat mir am Freytage Abends,
war der 11 dieses Monaths, meinen treuen und wer-
then Collegen, den rechten Israeliten, durch den
zeitlichen Tod entzogen, u. dadurch unsere Ge-
meine in gewißen Maase in den Waysen-Stand
gesetzt. Ihm war es kein Tod, denn er schied
mit Lobe Gottes, mit Triumph u. Victoria
von hinnen. Die langwierige Kranckheit, welche
ihn 6 Wochen hinter einander ans Bette gleich-
sam angefeßelt hatte, hat er zwar gefühlt,
aber wohl keine Furcht u. Schmertzen des Todes.
Er lebte recht durch den Glauben in seinem
allerliebsten Heylande, schenckte lauter Gnade,
u. da es zum Sterben kam, war er voll
Trost u. Freude des Heiligen Geistes. Alles ängstliche

 

An Herrn D. Francken.