Herr Vigera, welcher sich vor einiger Zeit zum Aufseher im
W.H.bestellen laßen, reiset nun auf Begehren s.Frau
Mutter wieder zurück, wovon aber das W.H. keinen
Schaden hat, denn er hat die Gaben nicht, mit Kindern und
andern recht väterlich umzugehen. Wir hätten dem Herrn
Thilo gern an s. Stelle genommen, wenn er erst von
s. Anomalien abgelaßen, u. sich zu christlicher Ordnung
bequemt hätte. Ew. Hochwürden u. des Herrn Prof. Jun-
ckers sehr schöne vorsichtige Briefe, die uns offen
zugeschickt worden, haben wir ihm versiegelt über-
geben: es scheinet, als ob er sich dargegen nicht ver-
bittert: sondern sich beßern wolte, welche wohl un-
sere Freude u. sein eigener geistl. und leibl. Nutze
seyn würde. Ich lege s. eigene Hand hiebey, dar-
aus Sie sehen können: wie genau ers mit unsern
armen Patienten genommen. Riedelsberger, der den
Herrn Thilo 3 Pfund Sterling u. dem Chirurgo Meyer 1 Pfund
10 Shilling für seine vierteljährige Kranckheit u. Cur
zahlen müßen, gedencket Ew. Hochwürden um einige
Beyhülffe von den hergesandten Liebes-Gaben zu bitten,
inzwischen habe dem Herrn Thilo das letzte Pfund be-
zahlt. Solte sich Herr Thilo auf die beyden schö-
nen uns sehr eindrücklich gewesenen Briefe beßern, wird
man das vorige gern vergeßen. Wie es um den lieben
Herrn Past. Mühlenberg stehet, werden Ew. Hochwürden aus dem,
was wir nur letztens an den Herrn HoffPr. Ziegenhagen ge-
schickt haben, ersehen, wo nicht seine eigene Briefe einge-
lauffen sind. Was des zu erwartenden Herrn Past. Driesler
wegen an den Herrn Gen. Oglethorpe, u. nach s. Abreise
an den ietzigen Commandanten in Friderica geschrieben worden,
wird aus dem Diario zu ersehen seyn. Gott bringe ihn ge-
sund hieher. Ew. Hochwürden samt der werthen Frau Doctorin
u. allen unsern Gönnern und Freunden wünschen wir den gantzen
Schatz der Gnaden in Christo zur Vergeltung für alle Liebe u. Ge-
wogenheit, u. verharren dero ergebenste
J. M. Boltzius. I. Chr. Gronau.