für uns selbst wenig nöthig gehabt. Ob zwar meine liebe Ehe-
Gehülffin (an welcher der treue Gott Ew. HochEhrwürden hertzlichen
Wunsch und Fürbitte in Gnaden seegnen wolle!) offt kranck ist,
und ihr diese geseegnete Artzeney zu guter Erleichterung u. in schwe-
ren Symptomatibus zur mercklichen Hülffe gereicht, so bin doch
ich, unsere 4 Kinder, mein Werther College u. die Seinigen bis-
her so gestärckt gewesen, daß wir Artzeney zu gebrauchen, nicht
sonderlich nöthig gehabt, wofür die unverdiente Güte unsers barm-
hertzigen Vaters im Himmel gelobet sey. Wir werden, wie wir sonst
auch gethan, dem Herrn Thilo von dieser Artzeney so viel abgeben,
daß wir etwa künfftig nicht selber im Nothfall Mangel haben.
Er meint aus Ew. Hochwürden Brief verstanden zu haben, die
überschickte Artzeney wäre nicht allein für uns, sondern für
ihm mitgeschickt, welches ich aber weder in diesem noch in den
vorigen Briefen von Ihren Werthen Händen gelesen. Von dem, was
ihm gehöret, wolte ich mir nicht ein Stäublein zu eignen.
Ich bitte gehorsamst um Erläuterung dieses Punckts. Ich weiß
nicht, wo er so viele Artzeneyen, die er von Londen u. Halle
bekommen, hinthut. In der Gemeine verbraucht er allem Ansehn
nach wenig. Er hat sich mit seiner Frau u. Kind 14 Tage
in Savannah bey seinem Schwieger-Vater u. Gevatter, einem
Frantzosen aufgehalten, u. ist erst am Sonnabend, d. i. den
16 hujus nach Haue gekommen, daher ich ihm zwar den Brieff von
Ew. Hochwürden, das verordnete Geld aber, nemlich 4 Pfund
6 Schill. Sterling nicht zustellen können; es soll aber
etwa heute geschehen. Drey Vierthel Jahr hat er meine beyde Kna-
ben in meinem Hause (welches nur wenige Schritte von sei-
ner Wohnung entfernet ist) täglich 2 Stunden in fundamentis