gantzen Kirche noch lange in Gesundheit und Leben zu erhalten. Er laße dieses angetrete-
ne Jahr, für Ihre wertheste Persohn, Amt, Academie, und das liebe Waysenhauß,
auch alle Werthe Arbeiter darin ein gnädiges und geseegnetes Jahr des Herrn seyn;
wende alles was Sünde und Übel heist, von Ihnen allen ab, und überschütte sie und
alle zur Ehre Gottes errichtete Anstalten daselbst mit Geistlichen und leiblichen Seegen
zur Verherlichung seines großen Namens, und zur Freude seiner Knechte und Kinder.
Er vergelte auch nach dem Reichthum seiner Barmhertzigkeit, Ew. Hochwürden, das viele
Gute, so sie uns nun schon 16 Jahr, folglich auch in den vergangenen Jahren, durch Ihre
Fürbitte, guten Rath, Erweckliche Zuschrifften, und Übersendung vieler Bücher und
Artzeneyen, wie auch ansehnlicher Wohlthaten an Gelde, recht unermüdet erwiesen;
und laße sie dafür viele Früchte vor dem Trohn des Lammes finden und erndten.
Die neuen Wohlthaten an Büchern und Artzeneyen, welche in dem Kasten des vergan-
genen Jahres befindlich, sind bey Abgang der Briefe in Londen noch nicht ange-
kommen; hingegen daß der im 1748 Jahre abgeschickte Kasten, hier glücklich und unbe-
schädiget angekommen, davon habe in meinem Brieffe vom 22 Julii schuldige
Nachricht gegeben. Den 8 Junii a. p. habe auf dero Anrathen ein Brieflein an den
mir sehr Werthen HErrn von Burgsdorff zu Zeitz geschrieben, und darin für
das ansehnliche Legatum von deßen frommen und seeligen Gemahlin meine unter-
thänige Dancksagung abgestattet: Ob ich gleich in der Titulatur von innen und außen
werde gefehlet haben. Meine Unwißenheit darin ist eine Haupt Ursache, die
mich von Schreibung dieser und jener Briefe an vornehme Wohlthäter abhält.
Ich dancke demnach für die überschriebene Anweisung in Ansehung der Burgsdorffischen
Titulatur. Sehr erfreulich ist mir gewesen, zu vernehmen, daß der HErr Diac.
zu Forste in Halle studiret und dem HErrn Superint. ein gut Zeugnis giebt. Mir
ist es sehr lieb, daß er in seinem Amte ins Leiden kommt, und ich aus seinem letz-
ten den 29 Junii a. p. beantworteten Briefe, seine hertzliche Begierde, nach der Be-
kehrung der Heuchler und Gottlosen ersehe. O! Gott nehme sich der Leute in gantz
Saxen; und zugleich in der armen Niederlausitz an! Wie hertzlich würde
ich mich freuen, wenn ich vom wahren Segen daher etwas vernehmen solte.
Was Ew. Hochwürden des HErrn Thilo's wegen aufs neue verordnet, werde gern
aus zurichten suchen. Ich glaube, daß er sonderlich Mangel an Artzeneyen hat.
Gott hat unsern Ort auch in dem vorigen Jahre vor Kranckheiten bewahret, und also
hat er, da HErr Mayer auch hier ist, nicht viel Artzeneyen gebraucht. Er hält sich
jetzt so, daß wir schon mit ihm zufrieden seyn: ich thue auch gern alles mögliche
an ihm, damit er subsistiren könne. Solte seine Beßrung anhalten, so werde schon
eine Zeit finden, ihn etwa den HErrn Trustees oder der Hochlöblichen Societaet zu
recommendiren. Gott hat tausend Weege und Mittel für die Nothdurfft der Seinigen