zur Freude nach Halle zu kommen, sich dort weiter zum
Dienst des Herrn zubereiten zu laßen. Er lase gern mit
mir in Castellionis lateinischen neuen Testament, darinn
wir der Ordnung nach vor seiner Kranckheit bis in die
Apostel Geschichte gekommen waren. Die letzte Lection vor sei-
nem seligen Ende, da er schien außer Gefahr zu
seyn, handelte von der selig verstorbenen Tabea, nach deren Abschie-
de die Gläubige Wittwen dem H. Petro u. denen, die ver-
muthlich um ihn waren, ihre Liebes Arbeiten als Zeugnis-
se ihres rechtschaffenen Sinnes zeigten. Ich könte auch gar
manche solche Zeugniße des rechtschaffenen Wesens dieses
Söhnleins von 14 Jahren weniger 2 Monathe, die sich in
gesunden Tagen u. in seinem hefftigen letzten Paroxysmo
zu unserem großen Trost hervor gethan, erzehlen u. vor-
zeigen, wenn es meine jetzige Gemüths Umstände zuließen,
und ich nicht Weitläuffigkeit im Briefe vermeiden müste.
Ich habe etwas davon ins Diarium eingetragen, auch
meinen Gotthilff Israel eine Copy davon nehmen laßen,
welche ich zur andern Zeit an Ew. Hochwürden zu sen-
den gedencke, damit, wenn etwa das Diarium verloren
gienge, doch dieser kurtze Aufsatz zu dero Händen kommen
mag. So viel melde nur zum Preise unsers liebreichen und
alles wohlmachenden Gottes, daß ich u. meine liebe schwäch-
liche EheGehülffin im Herrn sehr gestärckt, getröstet u. beruhiget
sind, u. haben diesen unsern Sohn zwar mit Thränen u.
Flehen, aber auch mit Freuden in die Arme seines Heylan-
des, dem er von Kindes Beinen an gewittmet gewesen, über-
liefert haben. An dem eintzigen 11 jährigen Söhnlein Gott-
hilff Israel ist dieser unverhoffte Todesfall auch so geseg-
net, daß wir uns freuen, Gott preisen u. ihm in der
Wahrheit vor ein zu Christo gezogenes Kind ansehen kön-
nen. Jetzt liegt unser jüngstes Töchterlein Christiana Eli-
sabeth, welche der barmhertzige Gott gleichfals am Gemüthe
u. Liebe mit guten Gaben ausgeziret hat, in gleichen
Symptomatibus, u. ist heute dem Sterben unter hefftigen
Dienst des Herrn zubereiten zu laßen. Er lase gern mit
mir in Castellionis lateinischen neuen Testament, darinn
wir der Ordnung nach vor seiner Kranckheit bis in die
Apostel Geschichte gekommen waren. Die letzte Lection vor sei-
nem seligen Ende, da er schien außer Gefahr zu
seyn, handelte von der selig verstorbenen Tabea, nach deren Abschie-
de die Gläubige Wittwen dem H. Petro u. denen, die ver-
muthlich um ihn waren, ihre Liebes Arbeiten als Zeugnis-
se ihres rechtschaffenen Sinnes zeigten. Ich könte auch gar
manche solche Zeugniße des rechtschaffenen Wesens dieses
Söhnleins von 14 Jahren weniger 2 Monathe, die sich in
gesunden Tagen u. in seinem hefftigen letzten Paroxysmo
zu unserem großen Trost hervor gethan, erzehlen u. vor-
zeigen, wenn es meine jetzige Gemüths Umstände zuließen,
und ich nicht Weitläuffigkeit im Briefe vermeiden müste.
Ich habe etwas davon ins Diarium eingetragen, auch
meinen Gotthilff Israel eine Copy davon nehmen laßen,
welche ich zur andern Zeit an Ew. Hochwürden zu sen-
den gedencke, damit, wenn etwa das Diarium verloren
gienge, doch dieser kurtze Aufsatz zu dero Händen kommen
mag. So viel melde nur zum Preise unsers liebreichen und
alles wohlmachenden Gottes, daß ich u. meine liebe schwäch-
liche EheGehülffin im Herrn sehr gestärckt, getröstet u. beruhiget
sind, u. haben diesen unsern Sohn zwar mit Thränen u.
Flehen, aber auch mit Freuden in die Arme seines Heylan-
des, dem er von Kindes Beinen an gewittmet gewesen, über-
liefert haben. An dem eintzigen 11 jährigen Söhnlein Gott-
hilff Israel ist dieser unverhoffte Todesfall auch so geseg-
net, daß wir uns freuen, Gott preisen u. ihm in der
Wahrheit vor ein zu Christo gezogenes Kind ansehen kön-
nen. Jetzt liegt unser jüngstes Töchterlein Christiana Eli-
sabeth, welche der barmhertzige Gott gleichfals am Gemüthe
u. Liebe mit guten Gaben ausgeziret hat, in gleichen
Symptomatibus, u. ist heute dem Sterben unter hefftigen