Ew. Hochwürden väterlicher Brief an meine beyde Söhnlein hat nicht nur mich, u.
meine l. Ehegehülfin, sondern auch diese beyde Knaben hertzlich erfreuet, u. mir
ist dadurch eine neue Gelegenheit gegeben worden, dadurch mit Gottes Hülffe
viel Gutes so wol in Ansehung der Frömmigkeit als auch des Fleißes im Lernen
zu befördern. Sie schrieben gern einen Dancksagungs-Brief, ich werde es Ihnen aber
wol nicht eher erlauben, als bis sie sich in der Calligraphie beßer ge-
übt haben. Ich dancke für diese Liebe u. Mühe hertzlich, wie auch für die
Schul-Bücher in dem noch zu erwartenden Kasten, und sonderlich für dero gü-
tiges Erbieten, sich dieser Kinder väterlich anzunehmen, wenn es Gott fügen
solte, daß sie nach einiger Zeit, wenn sie hier in der lateinischen u. grie-
chischen Sprache und andern nöthigen Dingen einen guten Grund gelegt haben,
in das geseegnete und mir so werthe Waysenhaus zu weiterer Zubereitung
zum Dienst des Herrn, geschickt werden solten. Mein Abba erfülle das Verlan-
gen u. Wünschen meines Hertzens an ihnen, u. erhalte unsern theuersten
Herrn Doctorem ihnen u. seiner gantzen Kirche zu Gute noch viele Jahre im Leben
u. guter Gesundheit. Daß Sie dieser treue Vater im Himmel unter der schweren
Amts-Bürde noch bey Kräfften erhalten, auch die gemeldete große Schwachheit
bey Abgang dero Briefes wieder vorüber gehen laßen, freuet uns alle hertzlich,
und ermuntert uns zu seinem Lobe. Was thut doch der Herr durch dero
treuen Dienst an seinen lieben Gemeinen in Ost-Indien, u. an seiner ar-
men Gemeine in West-Indien! Über dem großen Seegen, den er gnädigl.
in Ost-Indien durch den Dienst der lieben Herrn Missionarien verliehen, freuen
wir uns hertzlich, u. werden uns in der öffentlichen Gemeine bey Verlesung
einiger Punckte aus den Briefen dadurch zu erbauen suchen. Ich habe einige
Zeit her in den Neben-Stunden des M. Gerbers Tractat von den unerkand-
ten Sünden gelesen, darin //mir// zwar nicht alles quood Methodum proponendi
& materias gefallen hat; dasjenige aber hat mir sehr wohl gefallen, was
im 105 Cap. von der anzustellenden Bekehrung der Ungläubigen in Ost- und
West-Indien vor Vorschläge thut. Solte er die geseegnete Zeit der ersten nach
Ost-Indien gesandten nun seel. Herrn Missionarien erlebt haben, welche Freude
und Lob Gottes würde bey ihm entstanden seyn. Nun ist dis unsere P[fli]cht.
Über den großen leiblichen Seegen von dem seel. Decano Berner habe mich
sehr verwundert. Dem Herrn sey die Ehre dafür! In meinem vorigen Briefe
habe gemeldet, daß ich diese von ihm legirte 300 Reichstaler in 52 Pfund Sterling per
Wechsel gehoben habe. Die Erbschafft des seel. Herrn Gronau für seine hinter-
laßene zwey liebe Kinder werde G. G. nach dem H. Weynach-Fest auf
gleiche Weise aufnehmen. Die Quittung folgt hiebey, u. den beygeschlos-
senen Brief bitte den Herrn Diac. Gronau zu Croppenstedt zu stellen
zu laßen. Die ansehnliche Wohlthat von dem Herrn Cantzler von Burgsdorff
ist gleichfals eine besondere Probe der väterlichen Vorsorge Gottes über
uns. Welcher ist es wol unter den Hochadelichen Herrn Söhnen meines
seeligen Mecaenatis, deßen Gemahlin vor Ihrer Abreise in das Haus des
himmlischen Vaters uns diese große Wohlthat legirt hat? Ich schriebe
gern an diesen und andere Werthe Wohlthäter Dancksagungs-Briefe; ich bin aber
in der nöthigen Titulatur so schlecht beschlagen, wodurch ich an manchen
Schreiben gehindert werde. Wir flehen zu Gott, den Brunnenquell alles Guten,
meine l. Ehegehülfin, sondern auch diese beyde Knaben hertzlich erfreuet, u. mir
ist dadurch eine neue Gelegenheit gegeben worden, dadurch mit Gottes Hülffe
viel Gutes so wol in Ansehung der Frömmigkeit als auch des Fleißes im Lernen
zu befördern. Sie schrieben gern einen Dancksagungs-Brief, ich werde es Ihnen aber
wol nicht eher erlauben, als bis sie sich in der Calligraphie beßer ge-
übt haben. Ich dancke für diese Liebe u. Mühe hertzlich, wie auch für die
Schul-Bücher in dem noch zu erwartenden Kasten, und sonderlich für dero gü-
tiges Erbieten, sich dieser Kinder väterlich anzunehmen, wenn es Gott fügen
solte, daß sie nach einiger Zeit, wenn sie hier in der lateinischen u. grie-
chischen Sprache und andern nöthigen Dingen einen guten Grund gelegt haben,
in das geseegnete und mir so werthe Waysenhaus zu weiterer Zubereitung
zum Dienst des Herrn, geschickt werden solten. Mein Abba erfülle das Verlan-
gen u. Wünschen meines Hertzens an ihnen, u. erhalte unsern theuersten
Herrn Doctorem ihnen u. seiner gantzen Kirche zu Gute noch viele Jahre im Leben
u. guter Gesundheit. Daß Sie dieser treue Vater im Himmel unter der schweren
Amts-Bürde noch bey Kräfften erhalten, auch die gemeldete große Schwachheit
bey Abgang dero Briefes wieder vorüber gehen laßen, freuet uns alle hertzlich,
und ermuntert uns zu seinem Lobe. Was thut doch der Herr durch dero
treuen Dienst an seinen lieben Gemeinen in Ost-Indien, u. an seiner ar-
men Gemeine in West-Indien! Über dem großen Seegen, den er gnädigl.
in Ost-Indien durch den Dienst der lieben Herrn Missionarien verliehen, freuen
wir uns hertzlich, u. werden uns in der öffentlichen Gemeine bey Verlesung
einiger Punckte aus den Briefen dadurch zu erbauen suchen. Ich habe einige
Zeit her in den Neben-Stunden des M. Gerbers Tractat von den unerkand-
ten Sünden gelesen, darin //mir// zwar nicht alles quood Methodum proponendi
& materias gefallen hat; dasjenige aber hat mir sehr wohl gefallen, was
im 105 Cap. von der anzustellenden Bekehrung der Ungläubigen in Ost- und
West-Indien vor Vorschläge thut. Solte er die geseegnete Zeit der ersten nach
Ost-Indien gesandten nun seel. Herrn Missionarien erlebt haben, welche Freude
und Lob Gottes würde bey ihm entstanden seyn. Nun ist dis unsere P[fli]cht.
Über den großen leiblichen Seegen von dem seel. Decano Berner habe mich
sehr verwundert. Dem Herrn sey die Ehre dafür! In meinem vorigen Briefe
habe gemeldet, daß ich diese von ihm legirte 300 Reichstaler in 52 Pfund Sterling per
Wechsel gehoben habe. Die Erbschafft des seel. Herrn Gronau für seine hinter-
laßene zwey liebe Kinder werde G. G. nach dem H. Weynach-Fest auf
gleiche Weise aufnehmen. Die Quittung folgt hiebey, u. den beygeschlos-
senen Brief bitte den Herrn Diac. Gronau zu Croppenstedt zu stellen
zu laßen. Die ansehnliche Wohlthat von dem Herrn Cantzler von Burgsdorff
ist gleichfals eine besondere Probe der väterlichen Vorsorge Gottes über
uns. Welcher ist es wol unter den Hochadelichen Herrn Söhnen meines
seeligen Mecaenatis, deßen Gemahlin vor Ihrer Abreise in das Haus des
himmlischen Vaters uns diese große Wohlthat legirt hat? Ich schriebe
gern an diesen und andere Werthe Wohlthäter Dancksagungs-Briefe; ich bin aber
in der nöthigen Titulatur so schlecht beschlagen, wodurch ich an manchen
Schreiben gehindert werde. Wir flehen zu Gott, den Brunnenquell alles Guten,