digen und Reden im privat-Umgange mit meinen lieben Zuhörern
viel beßer aushalten kan, als in den vorigen Jahren. Lobe den Herrn
meine Seele, und vergiß nicht, was er dir gutes gethan hat, der dir
alle _ u. du wieder jung wirst, wie ein Adler. Der Herr thue ferner,
was ihm gefällt. An dem lincken Auge hat mich der wunderbare
und verborgene Gott und Vater so gezeichnet, daß ich darauf gar nicht
sehen kan, weil ein Fell darüber gewachsen. Herr Thilo versteht Chirur-
gica nicht, und Herr Mayer ist blöde und (wie es scheinet) saumselig,
und also kan ich schwerlich eine gründliche Cur hoffen, wo mir durch Got-
tes Fügung nicht von andern Orten her guter Rath und Remedium mit-
getheilet wird. Vielleicht fügt sichs, daß Ew. HochwohlEhrwürden einen
erfahrnen Medicum in London meines Auges wegen consuliren können.
Es ist Anfangs die Inflammation sehr groß, und das Haupt voller Flüs-
se gewesen, habe auch fast beständig einen starcken Schnupfen gehabt;
es ist aber die Inflammation weg, und das Auge rein, nur daß ein
dünnes Fell über den Augapfel ist, der es gantz finster macht. Der
Schnupfen findet sich noch manchmal wieder ein, davon ich Feuchtigkeit
in diesem Auge, doch keine Schmertzen, fühle. Übrigens ists so em-
pfindlich als das gesunde. Weil ich mein Auge noch gern auf Hofnung
der Wiederherstellung deßelben schonen muß, so bitte mich bey meinen
theuersten Vätern in Augspurg und Halle gütigst zu entschuldigen, daß weder
ein Amts-Diarium halten, noch nach meiner Schuldigkeit und hertzlichem Ver-
langen dismal an Sie schreiben kan. Wir warten mit Schmertzen auf Briefe
und Nachrichten von Ihnen und Ihren Umständen; darauf ich denn mit Gottes
Hülfe bald antworten werde. Jetzt sende inzwischen die Berechnung. Wie steht
es denn um Ihre, und des theuren Herrn HoffPr. Ziegenhagens Gesundheit? Gott
laße uns bald davon, wie auch von dem Wohlergehen unserer übrigen werthesten
Väter und Freunde, viel erfreuliches vernehmen; auch wie sich unser Gotthilf
Israel verhält, und wie es um ihn leiblich und geistlich stehet. Ich grüße alle un-
viel beßer aushalten kan, als in den vorigen Jahren. Lobe den Herrn
meine Seele, und vergiß nicht, was er dir gutes gethan hat, der dir
alle _ u. du wieder jung wirst, wie ein Adler. Der Herr thue ferner,
was ihm gefällt. An dem lincken Auge hat mich der wunderbare
und verborgene Gott und Vater so gezeichnet, daß ich darauf gar nicht
sehen kan, weil ein Fell darüber gewachsen. Herr Thilo versteht Chirur-
gica nicht, und Herr Mayer ist blöde und (wie es scheinet) saumselig,
und also kan ich schwerlich eine gründliche Cur hoffen, wo mir durch Got-
tes Fügung nicht von andern Orten her guter Rath und Remedium mit-
getheilet wird. Vielleicht fügt sichs, daß Ew. HochwohlEhrwürden einen
erfahrnen Medicum in London meines Auges wegen consuliren können.
Es ist Anfangs die Inflammation sehr groß, und das Haupt voller Flüs-
se gewesen, habe auch fast beständig einen starcken Schnupfen gehabt;
es ist aber die Inflammation weg, und das Auge rein, nur daß ein
dünnes Fell über den Augapfel ist, der es gantz finster macht. Der
Schnupfen findet sich noch manchmal wieder ein, davon ich Feuchtigkeit
in diesem Auge, doch keine Schmertzen, fühle. Übrigens ists so em-
pfindlich als das gesunde. Weil ich mein Auge noch gern auf Hofnung
der Wiederherstellung deßelben schonen muß, so bitte mich bey meinen
theuersten Vätern in Augspurg und Halle gütigst zu entschuldigen, daß weder
ein Amts-Diarium halten, noch nach meiner Schuldigkeit und hertzlichem Ver-
langen dismal an Sie schreiben kan. Wir warten mit Schmertzen auf Briefe
und Nachrichten von Ihnen und Ihren Umständen; darauf ich denn mit Gottes
Hülfe bald antworten werde. Jetzt sende inzwischen die Berechnung. Wie steht
es denn um Ihre, und des theuren Herrn HoffPr. Ziegenhagens Gesundheit? Gott
laße uns bald davon, wie auch von dem Wohlergehen unserer übrigen werthesten
Väter und Freunde, viel erfreuliches vernehmen; auch wie sich unser Gotthilf
Israel verhält, und wie es um ihn leiblich und geistlich stehet. Ich grüße alle un-