Digitale Sammlungen

wehrter l. Herr Kalnberck, halde er mir zu guth, das ich noch
mit wenigen hieher setze, eine schöne probe welche ich selbst
erfahren. Man kan zum lieben Gott Nicht näher kommen,
als wen Man mit themütigen, bußfertigen, zerknirsten
und zerschlagenen geist oft für ihn kombt, aus einen
glaubigen hertzens grund auf die knie gefallen, in seinen
Kämmerlein, und nimbt sich //vor//, oder denckt das nimand beÿ
einem ist, als ich und der liebe Gott, so kan man recht mit
ihm reden, als der beste freund auff der welt möchte thun.
nach vielen schönen sprüchen H. schrift. Den es haben dir die
Hoffertigen noch nie gefallen, aber allezeit hat dir gefal
len der themütigen u. Elenden gebet. Diesen rath habe ich
vielen glaubigen //ge//geben, thue es noch allezeit.

Es hat sich ein mal zugedragen in meinem hause zu
Sültzenbrück, das sich so etwas ereignet des nachts
in der stuben, das etwas in den wenden knisterte
als wens ein Vogel were, und nur gantz sachte, das
fing sich alle mal an, abends 10. ur. das wehret des na-
chts biß 2. ur. nun wir konden nicht ausmachen was
doch dieses were oder beteuten solte, wen ich dachte
es were in dieser ecken, so war es in einer andern
das währede nun den gantzen winder durch, u. war
immer stärcker, als nun der winder aus war, so
wurtte ich mit meiner frau raths weils nun warm
und wir uns mit dem Kinde auf den boden be-
helffen können, wollen wir oben schlaffen, das wir
der unruhe über haben weren, den wir hatten
keine ruhe davor, als wir Nun auff den boden ge-
bettet, und die Erste nacht gedachten sanft zu schlaffen
aber gleich 10. ur kam das gespenst (ob ichs anders so nen-
nen darf, wider, und der verunruhete uns wider biß 2. ur.
War Nun immer stärcker und turnierete über uns
herum, als wold es auf uns fallen, und wir sahen
doch gleichwol nichts, das wir also in furcht gejaget