wollte ich es der alles wohlmachenden Fürsehung Gottes
lediglich überlaßen und ihn um seine Regierung
in dieser Sache herzlich anflehen. Da ich diese nicht
von ohngefähr ansahe, indem dieser Ruf nicht nur nach
vorhergegangenem ernstl. Gebet, sondern auch ohne mein
geringes Zuthun an mich erging, in mir aber dennoch
Furcht, Unruhe und Ungewißheit sich regte; so trieb
mich dieses zu Gott, der mich bisher so väterlich gefüh-
ret, den ich auf den Knien flehentlich und mit
vielen Thränen bat; daß er mir nun auch ferner, und
besonders hierin rathen, und wenn das Werck von ihm
sey, er es fördern und mich dazu tüchtig machen, sonst
aber es hindern möchte. Da die zur Abreise bestimte
Zeit herannahte; so mußte ich meine Entschliesung
kurz faßen, welches mich desto mehr ins Gebet trieb.
wobey ich es mit einigen Freunden, zu denen ich ein
besonderes Vertrauen hegte, überlegte, die mir aber
riethen, es im Nahmen Gottes anzunehmen.
Da mir Gott etwas mehr Freudigkeit geschencket
hatte, schrieb ich an meinen Vater, mir hierin
theils zu rathen, theils seine Einwilligung zu geben,
wenn er hiebey den göttlichen Winck erkennete.
Unterdeßen, da ich diesen Brief an ihn sendete,
hielt ich an mit Gebet und Flehen, daß Gott auch
sein Herz nach seinen gnädigen Willen leiten
wollte. Seine Antwort erhielt ich an eben dem Tage,
als ich über den Bustext predigte Act. XX 17, 18, welcher
mich ungemein stärkte und mich freudig machte.
Mein Vater schrieb mir unter andern, daß er sich hiebey