schon sonst bey Absendung der vorigen Missionarien
eine vorläufige Neigung bey mir verspürete; doch
hielt diese Neigung nicht Stand bey wircklichen erfolgten
Rufe. Indeßen war dieselbe doch eine Vorbereitung
meines Gemüthes dazu, so daß ich, nach den diesem Ruf
so wohl nach seiner Wichtigkeit, als Gefahrlichkeit vor
u. mit Gott uberlegte, wenigere Hinderniße zu über
winden hatte. Meine vornehmsten Gründe die mein
Gemüth nebst Gott zu diesem Ruf gelencket waren
1) Weil mich Gott hier in diesem seinen Werck nach
Seel u. Leib wohlgethan u. ich ihm, dem ich vorzüglich
vor andern, als ein Eigenthum dadurch worden,
mich zu seinem Dienst willig hinzugeben, in meinem
Gewißen mich verbunden hielte.
2) Daß Gott schon zum voraus u. von ferne mich
dazu vorbereitet, durch das Absterben der
Eltern u. nächsten Anverwandten eines theils
andern theils durch die Lenckung der Hertzen
derer noch lebenden Freunde u. verwanten pp.
Der treue Gott, der dort sagte: ich will
mit dir seyn
, sey auch mit mir auf allen
meinen Wegen! Amen!
Halle
den 24. Sept.
1767.
Johann Friedrich
König