werden sie dencken, der Hochmut hielt mich also zurück.
Einige Wochen darauf that ich etwas, davon doch wuste, daß
es nicht recht war. So gleich darauf gerieth in eine solche
Noth, die ich nicht beschreiben kann, warf mich vor Gott nieder,
u bath ihn, er möchte mich doch nur nicht deßwegen nun gantz
verstoßen. Und von der Zeit arbeitete Gott an meinem
Hertzen kräftig. Wiewol ich noch anmercken muß, daß die
folgende Erweckungen nie so mächtig waren der Empfindung nach
als die ersten. Da fieng ich an zu bejammern, daß ich nicht
gleich den Gnaden-Bearbeitungen des heil. Geistes Platz u Raum
gelaßen. Ich bath Gott öfters, er möchte mich doch nur einmal
wieder so enpfindlich rühren. Doch besann mich wieder, u
bejammerte zwar meine Untreu, dachte doch aber bey mir selbst:
Ist das nicht Gnade genug, daß Gott dich elenden Wurm noch
einmal erwecket. Hast du wol Fug u. Rechtvon ihm die
Art u weise u die Gnade vorzuschreiben. Ich erweckte mich
öfters im Gebeth auch mit meinem lieben Freunde Backe, der
es nun merckte, daß ich Gott Raum geben wolte zur Bekerung,
doch weil ich nicht recht wachte über mein Hertz: So blieb gar
lange in Aengstlichk. und Klagen, u kahm nicht weiter. Hörte
ich, wie Gott diesen u jenen erwecket, und gar bald zur Ver-
sicherung der Gnade gebracht: So wurde darüber sehr ge-
beuget, und gleichwol nicht klug gemacht, die Ursache war
teils meine Studir-Sucht, die aber so thörigt war, daß ich
mich derselben auch so gar vor Menschen zu schämen habe, ich
meynte, wo ich zu viel Zeit aufs Gebet u Betrachtung des
worts Gottes wendete: So würde gar zu großen Schaden im
studiren leyden, teils aber mein unvorsichtiger Umgang
mit andern, daß ich doch manchmal mitscherzte, aber mich
doch nicht recht aus thörigter Menschen-Furcht offenbaren wolte.
Einige Wochen darauf that ich etwas, davon doch wuste, daß
es nicht recht war. So gleich darauf gerieth in eine solche
Noth, die ich nicht beschreiben kann, warf mich vor Gott nieder,
u bath ihn, er möchte mich doch nur nicht deßwegen nun gantz
verstoßen. Und von der Zeit arbeitete Gott an meinem
Hertzen kräftig. Wiewol ich noch anmercken muß, daß die
folgende Erweckungen nie so mächtig waren der Empfindung nach
als die ersten. Da fieng ich an zu bejammern, daß ich nicht
gleich den Gnaden-Bearbeitungen des heil. Geistes Platz u Raum
gelaßen. Ich bath Gott öfters, er möchte mich doch nur einmal
wieder so enpfindlich rühren. Doch besann mich wieder, u
bejammerte zwar meine Untreu, dachte doch aber bey mir selbst:
Ist das nicht Gnade genug, daß Gott dich elenden Wurm noch
einmal erwecket. Hast du wol Fug u. Recht
Art u weise u die Gnade vorzuschreiben. Ich erweckte mich
öfters im Gebeth auch mit meinem lieben Freunde Backe, der
es nun merckte, daß ich Gott Raum geben wolte zur Bekerung,
doch weil ich nicht recht wachte über mein Hertz: So blieb gar
lange in Aengstlichk. und Klagen, u kahm nicht weiter. Hörte
ich, wie Gott diesen u jenen erwecket, und gar bald zur Ver-
sicherung der Gnade gebracht: So wurde darüber sehr ge-
beuget, und gleichwol nicht klug gemacht, die Ursache war
teils meine Studir-Sucht, die aber so thörigt war, daß ich
mich derselben auch so gar vor Menschen zu schämen habe, ich
meynte, wo ich zu viel Zeit aufs Gebet u Betrachtung des
worts Gottes wendete: So würde gar zu großen Schaden im
studiren leyden, teils aber mein unvorsichtiger Umgang
mit andern, daß ich doch manchmal mitscherzte, aber mich
doch nicht recht aus thörigter Menschen-Furcht offenbaren wolte.