habe enthalten ist. Nur bemerke ich noch dieses, daß eine
allgemeine Betrübniß entstand, unter denen mit welchen
ich in Verbindung war, als ich das Waisenhaus ver-
lassen wolte. Viele sagten sie wünschten, sie könten
mit mir reisen. Mein Gott sey aber gelobet, daß
dis keine verdamliche Eigenliebe in mir erweckte,
denn ich war mir meiner Gebrechen, meiner Mängel
und Unvermogen auch meiner würklichen und zum
theil schweren Vergehungen durch Gottes Gnade zu
sehr bewust. Wie ich mich denn so lange ich Inspector
war für den schlechtesten unter allen meinen Ante-
cessoris und Successores hielt, ja nicht werth,
daß ich meinen Unterhalt auf dem Waisenhause erhielt.
O Herr gehe nicht mit mir ins Gericht, denn vor dir
ist kein lebendiger gerecht, und ich, ja o Herr, ich
weiß, ich, am allerwenigsten. O Herr Jesu mache du
alles gut, was ich verdorben habe, und erhalte daß
was durch deine Gnade möchte von mir Gutes
geschehen seyn. Deinen Namen Gott Vater, Sohn und
heil. Geist sey Lob und Preiß und Ehre und Herr-
lichkeit jezt und in Ewigkeit. Amen. Amen.

Anmerkung 1760 Jun. 9. ging ich aus Colberg. d. 11. ejusd.
kam ich nach Treptow. D. 3. Jul. reisete ich von
Treptow. D. 9 ejusd kam ich nach Halle. 1763
d. 9. November trat ich das Inspectorat auf dem
Waisenhause in Halle an der Mägdleins Schule
an. Wurde von Herr Dr. Knapp vorgestellt.
War jezt 20 1/2 Jahr alt. 1765 als ich zum Missionar
berufen wurde war ich etwas über 22 Jahr
alt.